Dafür geben die Leute ihr Geld aus: Öster- reicher Weltmeister bei der Altersvorsorge!

Kreditrückzahlung und Freizeitaktivitäten Hauptziele Ausgaben für Kleidung & Wohnen unter Durchschnitt

Die finanzielle Absicherung des Lebensabends hat in Österreich unter allen Ländern weltweit den höchsten Stellenwert. Rund 30 Prozent stecken ihr Geld in die Altersvorsorge, global ist dies nur für 10 Prozent der Verbraucher ein Thema, geht aus einer aktuellen Studie von ACNielsen zum Thema Ausgabeverhalten hervor. Dabei wurden mehr als 23.500 Konsumenten nach der Verwendung ihres frei verfügbaren Einkommens nach Deckung der Lebenshaltungskosten befragt.

"Das Sicherheitsdenken ist hierzulande offensichtlich sehr groß, daher ist den Österreichern auch das Thema Altersvorsorge extrem wichtig", erklärte ACNielsen Österreich-Geschäftsführer Martin Prantl. Anscheinend sei die Bevölkerung in diesem Bereich verunsichert. Im Durchschnitt investieren in Europa ebenso wie in Nordamerika lediglich elf Prozent in Altersvorsorge, in Lateinamerika sind es sogar nur sechs Prozent.

Die heimischen Verbraucher geben ihr frei verfügbares Einkommen außerdem für die Kreditrückzahlung (43 Prozent) und Freizeitaktivitäten (41 Prozent) aus. Damit liegen die Österreicher weit über dem europäischen Wert von 31 beziehungsweise 38 Prozent. Ein Thema sind hierzulande auch die Bereiche Urlaub/Reisen (34 Prozent) und Spareinlagen (32 Prozent). Im Gegenzug wird deutlich weniger in neue Kleidung und Wohnen investiert. Acht Prozent gaben an, kein Geld für zusätzliche Ausgaben - von den Lebenshaltungskosten abgesehen - übrig zu haben.

In Spareinlagen fließt das meiste Geld
Global betrachtet steckt über ein Drittel (40 Prozent) aller Konsumenten sein Geld in Spareinlagen, gefolgt von Freizeitaktivitäten (36 Prozent), neue Kleidung und Urlaub/Reisen (jeweils 34 Prozent). Die Europäer setzen beim Geldausgeben laut Studie vor allem auf Themen von "typischen Wohlstandsgesellschaften": Über dem weltweiten Schnitt liegen Freizeitaktivitäten und neue Kleidung (jeweils 38 Prozent), Umbaumaßnahmen/Möbel (35 Prozent) sowie der Bereich Urlaub/Reisen (36 Prozent).

In Europa sind Freizeit und Reisen den Schweizern mit je 51 Prozent am wichtigsten. Spanier (48 Prozent) und Italiener (47 Prozent) geben ihr Geld am liebsten für Kleidung aus, während die Schweden (55 Prozent) und Dänen (50 Prozent) die "Umbau- und Möbelkaiser" Europas zu sein scheinen. In Irland steht die Rückzahlung von Schulden im Vordergrund (49 Prozent), während dies nur für 17 Prozent der Deutschen ein Thema ist. Türken (43 Prozent), Spaniern und Griechen (beide 42 Prozent) sind Technologien wichtiger als den restlichen Europäern.

Nationale Vorlieben zu entdecken
"Die Ergebnisse der Studie spiegeln sehr deutlich die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der einzelnen Länder, aber auch die nationalen Vorlieben und Charaktere wider", so Prantl. Die Nordamerikaner werden ihrem Ruf als eifrige Kreditnehmer gerecht und planen das meiste Geld (47 Prozent) in das Abzahlen von Krediten zu stecken. Gut jeder fünfte, das ist global betrachtet der höchste Wert, hat laut eigenen Angaben überhaupt kein Geld für Ausgaben übrig.

Südamerikaner zahlen Kredite zurück
Hoch im Kurs steht die Rückzahlung von Krediten mit 40 Prozent auch bei den Konsumenten in Lateinamerika. Dennoch geben 51 Prozent der Befragten Freizeitaktivitäten und Ausgehen als wesentlich wichtiger an. Auch bei den Ausgaben für Kleidung liegen die Lateinamerikaner im Spitzenfeld.

Spareinlagen werden in der Region Asien-Pazifik groß geschrieben: 51 Prozent der Verbraucher legen ihr Geld für schlechte Zeiten beiseite. Gleichzeitig ist hier die Geldanlage im Bereich Aktien/Investment weltweit betrachtet am wichtigsten (23 Prozent versus 10 Prozent global).

Im Rahmen der globalen Online-Studie, die zwei Mal pro Jahr durchgeführt wird, hat das Marktforschungsunternehmen im November vergangenen Jahres 23.500 Verbraucher aus 42 Ländern in Europa, Nord- und Lateinamerika, Asien-Pazifik und den Emerging Markets zum Thema Ausgabeverhalten befragt.

(apa)