Fluglinien verschärfen
Sicherheitsvorkehrungen

Nach Airbus-Absturz: Immer mehr Unternehmen führen Vier-Augen-Prinzip ein

von Zwei Piloten im Cockpit eines Flugzeuges © Bild: Thinkstock.de/Carlos E. Santa Maria

Die Austro Control hat im Auftrag des Verkehrsministerium eine Betriebstüchtigkeitsverlautbarung erstellt, die ab sofort ein Vier-Augen-Prinzip im Cockpit österreichischer Airlines vorsieht. Demnach müssen die Cockpits in Zukunft immer von zwei Personen während eines Fluges besetzt sein. Die Regelung wurde als Folge des Germanwings-Absturzes vereinbart und gilt ab heute, Freitag. Am Nachmittag wird es mit den heimischen Fluglinien Austrian Airlines und flyniki Gespräche geben, wie die Verlautbarung umzusetzen ist, hieß es aus dem Verkehrsministerium. Die Betriebstüchtigkeitsverlautbarung (Safety Directive) ist im Luftfahrtsgesetz verankert.

Zwei-Personen-Regel für deutsche Airlines

Auch die deutschen Fluggesellschaften führen ab sofort die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein. Die Airlines hätten die freiwillige Vereinbarung als Reaktion auf das tragische Flugzeugunglück in Frankreich beschlossen, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag in Berlin mit. Danach müssen immer zwei autorisierte Crewmitglieder im Cockpit eines Flugzeuges sein.

Vier-Augen-Prinzip bisher nicht vorgeschrieben

In der europäischen Luftfahrt war es nach Angaben eines Sprechers der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) bisher nicht vorgeschrieben, dass ein Pilot, wenn er das Cockpit verlässt, durch ein Besatzungsmitglied ersetzt wird. In den USA sehen die Richtlinien der Luftfahrtbehörde FAA hingegen vor, dass sich grundsätzlich zwei Personen im Cockpit befinden.

Australien überprüft Regeln

Australien überprüfte unterdessen die Regeln für die Cockpit-Besetzung. Die Regierung habe von den australischen Fluglinien Information zu ihren Abläufen im Cockpit angefordert, berichtete die Nachrichtenagentur AAP am Freitag. Australien wolle sicherstellen, das Fliegen auch weiterhin die sicherste Transportmethode bleibe, sagte Regierungschef Tony Abbot. Australische Fluglinien sind derzeit nicht verpflichtet, dass sich immer mehr als ein Besatzungsmitglied im Cockpit aufhält.

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