Venezuela küsst Asien
- und das in Wien

Arepas, Cocktails und Schweinebauch im neuen "Chuchú" in der Wipplingerstraße

von Chuchu in Wien © Bild: Jahan Saber

In der Wiener Wipplingerstraße werden eifrigst die Kochlöffel geschwungen. Das Team des "Chuchú" rund um Besitzer Soti Rodriguez macht sich bereit für das Opening am 12. Juli. Spätestens dann soll im Fusion-Restaurant alles rund laufen. Tut es aber weitgehend jetzt schon, wie wir uns vorab überzeugen konnten.

Chuchu in Wien
© Jahan Saber

Die venezolanische TV-Köchin Cathy Lemoine hat sich um die Karte gekümmert und einen Mix kreiert, bei dem einem vieles, nur nicht langweilig wird. Gut so! Bei aller Liebe - den x-ten Abklatsch regionaler Landesküche hat Wien sowieso nicht mehr gebraucht. Endlich mal wieder Gerichte, die man noch nicht in- und auswendig kennt, bei denen die Geschmacksknospen aber ordentlich Arbeit bekommen. Gekocht werden venezolanische Speisen, die asiatisch gepimpt wurden. Etwa Entenbrust mit Ananas-Chimichurri und Wakame-Marmelade (€ 22,50), Nachos mit geschmortem Lammfaschierten (€ 8,50) oder mit Garnelen gefüllte Paprika (€ 9,90). Der asiatisch glasierte Schweinebauch mit Yuca-Püree (€ 15,90) ist eine Sünde wert und sollte genauso wenig ausgelassen werden wie der zitrusfrische Meeresfrüchtesalat mit Quinoa und Avocado (€14,90).

Auf den ersten Blick ein wenig verwirrend: Bei manchen Gerichten kommt eine durchaus merkbare mediterrane Note durch, was vor allem an Lemoines Vorliebe für südländische Zutaten wie griechische Oliven oder italienischen Käse liegt. Lassen Sie sich davon aber nicht abhalten, die Frau weiß, was sie am Herd tut. So ist der geschmorte Oktopus mit Bratkartoffeln und Olivencreme (€16,90) eines der Highlights der Karte.

Chuchu in Wien
© Jahan Saber

Bei dem venezolanischen Klassiker schlechthin wurde übrigens nicht viel herumexperimentiert: Arepas, die geliebten Maismehl-Laibchen, kommen frittiert als Fingerfood (€ 6,50) auf den Tisch und sind leider viel zu schnell aufgegessen. Wer danach wirklich noch Platz für mehr hat, sollte dem Maracuja-Cheesecake (€ 8,90) eine Chance geben: Hat optisch zwar nicht mehr viel mit Cheesecake zu tun, schmeckt aber genauso göttlich wie der Name des Lokals. "Chuchú" (gesprochen "Tschutschu") ist der lateinamerikanische Spitzname von "Jesus".

Bei aller Begeisterung für die Speisekarte sollte auch auf die Cocktailbar nicht vergessen werden. Die Kreationen von Bar-Chef Manuel Nuñez Ramirez orientieren sich am Küchenrezept. So wurde der Longdrink-Klassiker "Cuba Libre" zum "Caracas Libre" (mit dem beliebten venezolanischen Rum Pampero), der "Caipirinha" zum "Thaipirinha" mit Koriander und Kokossirup und der Drink der Stunde "Moscow Mule" kann als "Chuchú Mule" mit Zitronengras und frischer Maracuja geordert werden. Was soll man sagen - eine runde Sache. Nos vemos allí!

Chuchu in Wien
© Jahan Saber v.l.n.r.: Executive Souschef Christopher Uxa, Executive Chef Cathy Lemoine, Soti Rodriguez, Jesús Rodriguez, Serviceleiter Lukas Muth

Chuchú
Wipplingerstraße 21, 1010 Wien
Geöffnet ab 12. Juli
Küchenzeiten Montag bis Freitag 11:30 - 15:00 und 18:00 - 22:00
Samstag 18:00 bis 22:00
An Sonn- und Feiertagen geschlossen
www.chuchu.at

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