Krank, ohne es zu wissen

Chronisch entzündlicher Rückenschmerz: Nur ein Viertel der Betroffenen weiß davon

60.000 Menschen in Österreich leiden an chronisch entzündlichem Rückenschmerz, doch nur ein Viertel weiß von der Krankheit. Die Autoimmunkrankheit wird oft erst nach Jahren nach Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert. Umso wichtiger ist die Früherkennung, denn betroffen sind häufig sehr junge Menschen.

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Autoimmunerkrankung - Krank, ohne es zu wissen

Entzündliche Rückenschmerzen entwickeln sich oft schleichend. "Das ist bei mir über Jahre so gegangen", sagt Betroffener und Präsident der Österreichischen Vereinigung Morbus Bechterew, Paul Pocek. Die typischen dumpfen Schmerzen in der unteren Wirbelsäule kamen oft nachts im Ruhezustand, danach war wieder monatelang Ruhe. "Da hab ich mir gedacht, ich hab mich im Kreuz verkühlt", erzählt Pocek. Erst nach zehn Jahren bekam Pocek seine Diagnose.

Schmerzen kommen und gehen

Betroffen sind oft der untere Rücken sowie die Sakroiliakalgelenke (Verbindung zwischen Wirbelsäule und Becken, Anm.), der Schmerz strahlt in das Gesäß und in die Oberschenkel aus, erklärt die Wiener Rheumatologin Despoina Sykoutri vom AKH. "Die Krankheit verläuft in Schüben, kommt und geht", so die Medizinerin. Vor allem in Ruhephasen treten die Beschwerden auf, weshalb sie in der Nacht und den frühen Morgenstunden am stärksten sind. Betroffene sind vor allem nach dem Aufstehen in der Früh in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt.

Früherkennung sehr wichtig

Die axiale Spondyloarthritis zählt zu den Autoimmunkrankheiten. Durch eine Fehlfunktion des Immunsystems werden Entzündungsprozesse im Körper hervorgerufen. Betroffen sind junge Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Unbehandelt kann sich bei einem schweren Verlauf eine fortschreitende Versteifung sowie eine Verknöcherung der Wirbelsäule - genannt Morbus Bechterew - entwickeln.

Auf den Körper hören

Die Früherkennung entscheidet über Lebens- und Leistungsfähigkeit der Betroffenen, wissen auch die beiden Profitänzer Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov. "Wenn uns nur ein bisschen was zwickt, dann gehen wir sofort zum Arzt. Aber als Tänzer hat man ein anderes Körpergefühl", sagt Kathrin Menzinger. "Körperliche Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit. Aufgrund unserer Arbeit als Tänzer hören wir genau auf die Signale, die unser Körper gibt. Diesen sensiblen Umgang möchten wir auch gerne anderen Menschen weitergeben, die vielleicht denken, dass Schmerzen ohne spezifische Ursachen auftreten."

Kommentare

butterfliers

Sollte man auf jeden Fall immer, das eigene Körpergefühl zählt zuerst, oft weiß man dann auch was man braucht, aber gerade Rückenschmerzen und Verspannungen sollte man nicht unterschätzen! Vor allem ich mag dann auch alternativen zu den herkömmlichen Spritzen und Medis, nehm lieber sowas wie actipatch. Regeneration ist da das Stichwort! Ruhe und doch besser daheim bleiben.

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