So sieht die Welt Christian Kern

"So sollen Antrittspressekonferenzen sein": Reaktionen auf Österreichs neuen Kanzler

von Christian Kern © Bild: Trend/Lukas Ilgner

Christian Kerns erste Pressekonferenz als Bundeskanzler hat Wellen geschlagen. Sowohl in klassischen Medien als auch in sozialen Netzwerken wurden die Worte des Neo-Politikers umfassend kommentiert. Auch international hat man den Ex-ÖBB-Manager nun auf dem Radar.

Der deutsche "Spiegel" schrieb online etwa: "So forsch ist schon lange kein österreichischer Sozialdemokrat mehr aufgetreten. (...) Sein selbstbewusster Auftritt machte deutlich, dass es dem 50-Jährigen nicht nur um kleine Reparaturarbeiten in der SPÖ und der von ihr und der konservativen ÖVP gebildeten Großen Koalition geht. Kern setzt offenbar vielmehr auf einen Neustart - und darauf, dass die seit Jahrzehnten regierende Große Koalition bei den Bürgern verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnt."

Die "Neue Zürcher Zeitung" kommentierte: "Im Rückblick wird die Kanzlerschaft des Christian Kern wohl danach beurteilt werden, ob es ihm gelungen ist, den Einfluss starker Interessengruppen zurückzudrängen. Zwei Gelegenheiten bieten sich an, gleich damit zu beginnen. Zum Ersten sollte Kern eine Reform des nicht tragfähigen Rentensystems und des kriselnden Arbeitsmarkts auf die Agenda setzen. Und er sollte dies ohne Einbindung der Sozialpartner tun. Für österreichische Verhältnisse wäre das ein Tabubruch. Aber es stellte ein mutiges Signal dar, dass Politik und Interessenvertretung in Österreich nicht dasselbe sein müssen. Zum Zweiten sollte Kern die laufende Neuverhandlung des Finanzausgleichs nutzen. Formell liegt es in der Kompetenz der Bundesregierung, die Finanzströme zwischen dem Bund und den Bundesländern zu bestimmen. Es ist dies potenziell der wichtigste Hebel des Bundes, um den Landesfürsten Zugeständnisse abzuringen. (...) Wenn Kern verkrustete Strukturen aufbrechen will, könnte und sollte er hier schnell ein mutiges Zeichen setzen. Den Landesfürsten Paroli zu bieten, das wäre wirklich etwas Neues für Österreich."

»Es sieht immer mehr danach aus, dass ihm eine unmögliche Aufgabe bevorsteht.«

Der slowenische "Delo" schreibt: "Christian Kern ist ein exzellenter Manager und hervorragender Networker, der auch denjenigen zuhören kann, mit denen er nicht einverstanden ist, räumen auch seine Gegner ein. Deshalb wird es ihm nicht schwerfallen, die Regierung zu führen. (...) Kern übernimmt nicht nur die Führung der Regierung, er wird auch die Partei, die aus den letzten 18 Wahlen als Verliererin hervorging, vereinheitlichen und neu erfinden müssen. Die Suche nach der Balance zwischen den konservativen Geiern und den sozialdemokratischen Tauben in der Bundesregierung wird für den neuen sozialdemokratischen Kanzler viel leichter sein, als ein magisches Rezept zu finden, um die Wähler zurückzugewinnen. Wie die erste Runde der Präsidentschaftswahl zeigte, sind sie zu den Freiheitlichen übergelaufen, mit einer Reduktion von Sozialleistungen wird der neue Kanzler aber nur schwer diejenigen, die man früher die Arbeiterklasse nannte, ansprechen können. Es sieht immer mehr danach aus, dass ihm eine unmögliche Aufgabe bevorsteht."

In Spanien urteilte "El Mundo": "Seine Kampfeslust zeigt sich bereits in kritischen Anmerkungen, zu allererst an die Adresse seiner Partei und seines Vorgängers, denen er inhaltsleeres Handeln, mangelnde Fähigkeit in die Zukunft zu blicken und Machtversessenheit vorgeworfen hat. Im Gegensatz dazu versichert Kern, dass er niemals die sozialdemokratischen Prinzipien opfern werde, um sich an der Macht zu halten. Als Journalist, der er war, hat er seinen Kollegen saftige Schlagzeilen über die österreichische Politik geliefert."

Der deutsche Autor Sascha Lobo zeigte sich auf Twitter beeindruckt von den Antworten des Kanzlers.

Die Nachrichtenagentur "Reuters" porträtierte Kern folgendermaßen: "Kern hat sich einen Namen gemacht als effektiver Manager, als im September zehntausende Migranten aus Ungarn nach Österreich kamen. Seine Bahnhöfe wurden wochenlang zu Flüchtlingsunterkünften und Verteilzentren umfunktioniert. Während andere Länder an der Migrantenroute (...) überwältigt wurden, herrschte in Wien Ordnung. Jetzt bekommt Kern die Belohnung, dessen Art in vielem seinen dunklen, eng geschnittenen Anzügen gleich: Scharf und Business-like. Es gibt wenig Zweifel daran, dass er unter Druck die Ruhe bewahrt. Während eines TV-Interviews von einem Wiener Bahnhof inmitten der ersten Flüchtlingswelle im September näherte sich ein Mann von hinten und schrie in sein Ohr. Kern verzog nicht einmal eine Augenbraue."

So zeigt sich Kern der Öffentlichkeit

Die starken Reaktionen, die in den sozialen Netzwerken auf Kerns Antritt gefolgt sind, haben bestätigt, dass man das Potenzial von Plattformen wie Facebook nicht unterschätzen sollte, wenn es um die Kommunikation mit Öffentlichkeit und anderen Medien geht. Während Faymann mit sozialen Medien nie so recht warm wurde, hat Kern diesbezüglich sofort erste Schritte gesetzt. Der neue SPÖ-Chef ist bereits in seiner Rolle als SPÖ-Vorsitzender auf Facebook vertreten und hat mit der am Dienstag gestarteten Seite Mittwoch Abend mehr als 15.000 "Gefällt mir"-Angaben geerntet. Zudem ist der Auftritt des Bundeskanzleramts neu aufgesetzt worden.

"Privat" ist der frühere ÖBB-Chef Kern schon lange auf Facebook unterwegs und postete etwa am Tag nach dem Rücktritt von Ex-Bundeskanzler Werner Faymann vom Muse-Konzert in der Wiener Stadthalle. 7.866 Personen haben ihn abonniert, befreunden kann man sich aber nicht mehr mit Kern, wie er via Titelbild mitteilt - denn Facebook lässt nicht mehr als 5.000 Freunde zu.

Kommentare

Oliver-Berg
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Herrn Kerns Managementleistung bei der ÖBB war, dem Steuerzahler pro Jahr höhere Zuschüsse für die ÖBB auf Auge zu drücken. Das der Schulden machen kann, die andere zahlen, ist keine Managementleistung an sich. Aber sie zeigt er ist ein guter Verhandler. Eloquenter als Faymann ist der gelernte Kanzlersekretär und Journalist allemal.

FlorianBa melden

Lieber Oliver,

ich stimme dir mit deiner Aussage voll und ganz zu. Als der Herr Kern als neuer Bundeskanzler vorgestellt wurde, war ich zu Beginn recht euphorisch und hatte ein positives Gefühl. Doch je länger er im Amt ist, desto mehr ändert sich meine Sichtweise wieder. Diesen spannenden Artikel http://www.allesroger.at/%C3%B6sterreich-hat-ein-kern-problem wollte ich dir nicht vorenthalten. LG

Henry Knuddi
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heute wieder beweihräucherund meherer Fchen?
wenn man wegen einzelne auf alle schliesst, dann sollte man nach stein fahren und dort auf alle ATler zu schliessen - also alle ATler sind verbrecher
alle die in Österreich sind sind verbrecher und minderbemittelte - kleines beispiel
Ochsenhofer Andreas ·
Volksschule,haubtschule,poly,tischlergelernt
schibt sie entlich ab die schweine die österreich ...

Henry Knuddi
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tjo der ochsenhofer ist der typische österreicher oder asylant?

neusiedlersee melden




Falls Kern das Gesamtproblem nicht erkennt, was ich mir erlaube seinen Äußerungen zu entnehmen, wird nicht nur er sondern auch Ö.scheitern.
Es geht nicht um Arbeitsplätze, nicht um die Zahl der Zuwanderer+Kosten. Es muss aufhören Österreicher, welche die Zuwanderung junger Männer einer Faustrechtsgesellsch. ablehnen als Fremdenhasser zu bezeichnen. Hass kommt von Grün und ihren Dogmen.

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Dogmen gibt es in der kath. Kirche und gab es im religionsähnlichen NS-Regime. Sie sind eine Einbahnstraße. ¾ der Bürger erkennen die latente – gar nicht sofort aktuelle – Gefahr die in den in Gruppen lebenden Unanpassungswilligen liegt. Die SPÖ verdrängt diese Gefahr weiter. Doch die Genossen haben Scheuklappen, die ihnen den Blick aufs Volk verwehrenn.

Oberon
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Wie zu erwarten, ist der Artikel zu "Wie willkommen sind Flüchtlinge?" zum Kommentieren gesperrt, was mich nicht wundert. Er ist im höchsten Maße manipulativ.

80% aller befragten Menschen würden also Flüchtlinge im Land, in ihrer Nachbarschaft oder gar bei sich zu Hause aufnehmen. Wer's glaubt, wird selig. Ich frage mich ernsthaft, wie man zu diesem Ergebnis gekommen ist?

parteilos melden

Ich kenne zwei Nachbarn die Flüchtlinge aufgenommen haben. Glauben sie mir, keiner von den beiden würde es wieder tun. Jetzt können Sie renovieren und dazu kommt das sich diese Menschen von der Besitzerin nichts sagen lassen.

Oberon
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Die Flüchtlinge, die zu uns kommen, entstammen aus einem Kulturkreis, der mit unserem nur wenig zu tun hat, und es ist nicht gerade die Bildungsschicht. Man müsste diesen Menschen von A bis Z alles erklären, was Benehmen, Sitten & Gebräuche, Haushaltsführung, Müllentsorgung usw. angeht, und sie würden es trotzdem so machen, wie sie es von ihrer Heimat aus kennen. Wer damit nicht umgehen kann .....

Oberon
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.... oder will, wird halt als ausländerfeindlich und rechts abgestempelt. Ja, so leicht kann man es sich auch machen.

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oberon, Sie umschreiben die unzivilisierten jungen Männer einer Faustrechtsgesellschaft wo man Frauen, und ich meine das wortwörtlich, weil ich es persönl. erlebt habe, mit Füßen tritt, fast zärtlich.
Wer das aufzeigt wird zum FremdenHASSER. Doch das Wort Hass kommt nicht von jenen, die diese Sitten ablehnen sondern in grüne Zuckerwatte verpacken
Das ist die Gefahr +ihr Verkaufsleiter VdB.

Oberon
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@neusiedlersee, ich habe hier schon ziemlich viel gepostet, für so manchen user ZU viel, so dass Sie mich entsprechen einschätzen können sollten. Offensichtlich fällt Ihnen das nicht leicht.
Ich habe eine differenzierte, aber kritische Meinung zu den Vorkommnissen in Ö und neige daher nicht zum Übertreiben.
Erklärung zu meinem vorigen posting. Damit meine ich Familien, die sich in ihnen ......

Oberon
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...zur Verfügung gestellten Wohnungen oder Häusern aufführen wie die Hottentotten. Auf Ermahnungen reagieren sie nicht, weil sie den Sinn der Sache nicht verstehen oder es ihnen wurscht ist, was wir von ihnen wollen.

NICHT gemeint habe ich jedoch gewalttätige, islamische Machos, die Frauen nicht respektieren. Diese Männer würde ich am liebsten sofort abschieben. Jetzt verständlich?

Oberon
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Nachtrag: Trotz meiner sachlich, korrekten Schreibweise wurde ich schon oft genug als "rechtsextremer Hetzer" oder "hasserfüllter Heuchler" bezeichnet. Nur 2 Beleidigungen von vielen. Dass IHNEN das nicht aufgefallen ist, wundert mich schon.

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Ich meine verstanden zu haben, was Sie sagen wollen. Ich führe aber nicht Einzelfälle. Ich möchte auf die wirkliche große latente Gefahr des Aufbaues einer Faustrechts- + Ellbogengesellschaft in Ö. hinweisen, wie jene aus der die Masse d.Zuwanderer kommt. Diese wird von Grünen unterstützt, welche die Konsequenzen ihrer Taten nicht bis zu Ende denken können, da Dogmen ihren Horizoont einengen

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Menschen die Sie beschimpfen agieren auf einem Niveau von dem aus man nicht beleidigt werden kann.
So halte ich es. Ich bin weder beleidig- noch erpressbar.


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