Abgang der Stars

Masucci nach direktorialem Zwangsabgang via News empört über Minister Ostermayer

von
Burgtheater - Abgang der Stars

Masucci ist Adolf Hitler im aktuellen Kinoereignis "Er ist wieder da", mit 1,3 Millionen Besuchern ein Publikumsbringer des Herbstes. In seinem 47. Lebensjahr ist der kompetente Bühnenschauspieler, was kompetente Bühnenschauspieler nicht automatisch sind: ein Star, dem "Spiegel" und "Bild" in rarer Eintracht umfängliche Interviews widmeten. Adina Vetter wurde in ihrer Eigenschaft als deutsches "Vorstadtweib" konsequent von fünf Millionen deutschen und 800.000 österreichischen Fernsehteilnehmern wahrgenommen. Die österreichische Serie konnte sich im Verlauf der ersten Staffel ihres zunächst zweifelhaften Rufs entledigen und ist heute das, was sprachreduzierte Menschen als "Kult" bezeichnen. Seit dem 15. Oktober 2015 allerdings sind Vetter wie Masucci designierte Ex-Burgschauspieler. Spätestens zu diesem Termin nämlich müssen Ensemblemitglieder darüber informiert werden, dass ihre Verträge mit Ende August des folgenden Jahres nicht verlängert werden.

Abgang der Stars

Bei dieser Gelegenheit erfuhren auch Annette und Peter Raffalt, die Leiter der hauseigenen Kinder- und Jugendtheaterschiene, offiziell von ihrem bevorstehenden Abgang. Ihnen allen gemeinsam ist die Nähe zum gestürzten Direktor: Die Eheleute Raffalt sind im zivilen Leben Hartmanns Schwester und Schwager. Masucci äußerte nach dem direktorialen Zwangsabgang via News seine Empörung über Minister Ostermayer. Seine Ehefrau Lucia Wiesner, einst Hartmanns persönliche Referentin an der "Burg", folgte ihrem Exchef kürzlich zum neuen Arbeitgeber ServusTV. Adina Vetter ist die Ehefrau des mit Hartmann nach Wien gekommenen Schauspielers Lucas Gregorowicz, der sich im Vorjahr mit dem gestürzten Direktor solidarisierte, das Ensemble verließ, einen Film nach dem anderen drehte und sein Glück ebenfalls bei den "Vorstadtweibern" fand.

Reihenweise, teils freiwillig, teils halb freiwillig, teils unfreiwillig, verabschieden sich seit dem vergangenen Jahr Hartmanns Schauspieler: erstklassige Junge wie Stefanie Reinsperger, Jasna Fritzi Bauer und Daniel Sträßer ebenso wie Veteranen. Allerdings ist es nicht unüblich, dass neue Direktoren das Ensemble umbauen: Am Volkstheater überlebten gar nur fünf Schauspieler den Wechsel von Michael Schottenberg zu Anna Badora. Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann: "Es wird am Ende dieser wie auch in allen vorherigen Spielzeiten Nichtverlängerungen sowie Neuengagements geben, die aus künstlerischen Überlegungen für das Burgtheater und in Absprache mit den Beteiligten getroffen werden. Auf keinen Fall werde ich Personalentscheidungen über die Medien kommentieren."

Man will politischer werden

Und wie soll auf inhaltlicher Ebene vorgegangen werden? Man will politischer werden, näher an die Kinder rücken, sagt Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, die dann doch Grundsätzliches festhält: "Ich habe noch nie jemanden gemobbt und mich nie von persönlichen Erwägungen leiten lassen, sondern treffe respektvolle und sachliche Entscheidungen. Das Besetzen ist ja immer auch ein Dialog mit dem Regisseur. Ich muss also auch sehen, welche Schauspieler gewollt und einsetzbar sind." Und beim Film walten ja tatsächlich andere Gesetze.

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als E-Paper-Version.

Kommentare