Burgtheater: Einbruch
bei den Besucherzahlen

Im Jänner 2016 waren etliche Vorstellungen nur zu rund 50 Prozent ausgelastet

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Fakten - Burgtheater: Einbruch
bei den Besucherzahlen

So weit, so erfreulich. Tatsächlich geben jüngste Zahlen der aktuellen Spielzeit Anlass zur Besorgnis. News liegen die Zahlen von einem Dutzend Spieltagen im Jänner 2016 vor, laut denen die Besucherauslastung der Hauptspielstätte Burgtheater – von den Premieren abgesehen – lediglich bei rund 50 Prozent lag, die Finanzauslastung bei rund 40 Prozent.

Konkret wurden beispielsweise am 4. Jänner, als in der Burg „Bei Einbruch der Dunkelheit“ aufgeführt wurde, nur 649 von 1246 Tickets verkauft; das entspricht einer Besucherauslastung von 52 Prozent. Die Nettoerlöse beliefen sich auf 15.445,48 Euro, was wiederum eine Finanzauslastung von bescheidenen 39 Prozent darstellt. Auch nach den Weihnachtstagen strömten verhältnismäßig wenige zahlende Zuseher in das Theater: Für „Der Revisor“ am 7. Jänner etwa wurden 623 von 1247 aufgelegten Karten verkauft, Tags darauf wollten 546 für die Vorstellung bezahlen. Ein wenig besser lief am 13. Jänner „Wassa Schelesnowa“ mit 794 von 1225 möglichen verkauften Tickets, (rund 65 Prozent Auslastung), ehe am 21. Jänner aus Sicht der kaufmännischen Abteilung ein Tiefpunkt erreicht wurde: an diesem Tag wurden für „Bei Einbruch der Dunkelheit“ 463 Karten verkauft. Das entspricht einer Besucherauslastung von 37 Prozent; und einer Finanzauslastung von 30 Prozent, oder: 11.930 Euro an Netto-Einnahmen.

News hatte das Burgtheater seit Anfang der Vorwoche gefragt, ob die Besucherzahlen seit Jänner 2016 an der wichtigsten Spielstätte Anlass zur Besorgnis geben. In einer ersten Antwort hieß es: „Tatsächlich erfreuen wir uns an stetig wachsenden Kartenerlösen“, die in dieser Spielzeit sogar den Rekord der Vorsaison zu übertreffen ‚drohen’. Zu schaffen habe dem Burgtheater jedoch seit Ende November eine Abänderungswelle nach Erkrankungen und Verletzungen im Ensemble gemacht. „Dennoch ist die Auslastung nur von 80 Prozent auf derzeit 76 Prozent gesunken.“

Diese Zahl beinhaltet freilich alle Spielstätten, die zur Burg gehören, nicht nur das Burgtheater selbst. Auf die Bitte hin, die Burg möge doch die Anzahl der verkauften Tickets an der Spielstätte Burgtheater seit Jänner 2016 übermitteln, hieß es dann etwas unwirsch: Das Burgtheater sei ein Repertoiretheater, das alle Bühnen mit einem Ensemble parallel bespiele. „Wir veröffentlichen nur die Auslastung aller Spielstätten gesamt, und das für alle gespielten Vorstellungen seit Saisonbeginn. Und nicht für einzelne Häuser oder gar einzelne Monate – das würde ein völlig falsches und irreführendes Bild ergeben.“

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