Bub war bereits mumifiziert

Ein zweijähriger Bub ist in einer Berliner Wohnung qualvoll verhungert und verdurstet. Das Kind hat einen wochenlangen Todeskampf hinter sich. Seine 21-jährige Mutter hatte ihn Ende November allein in der Wohnung zurückgelassen. Die Begründung der Mutter: "Ich habe einen neuen Freund."

Bub war bereits mumifiziert

Die Mutter des toten Buben sollte am Dienstag wegen Totschlagsverdachts dem Haftrichter vorgeführt werden, wie die Polizei mitteilte. Das Kind wurde am vergangenen Sonntagabend von der Feuerwehr entdeckt.

Die Mieter des Hauses hatten sich seit längerem an einem unangenehmen Geruch gestört, aber erst jetzt Hilfe geholt. Der Bub hockte zusammengekauert in einem Zimmer auf dem Boden und war bereits mumifiziert. Die Obduktion ergab, dass er verhungert und verdurstet ist. Die Mutter wurde am Montagabend bei Bekannten in einer Wohnung in Neukölln festgenommen.

Mutter: "Habe einen neuen Freund"
Die 21-jährige habe zugegeben, ihren Sohn allein zurückgelassen zu haben, weil sie einen neuen Freund hatte. "Offenbar ahnten weder dieser noch die Eltern der 21-Jährigen etwas von dem Schicksal des Kindes", berichtete die Polizei. Die Wohnung war "in einem stark verwahrlosten Zustand". Sie sei seit etwa zwei Monaten nicht mehr betreten worden. Es mussten über 1.000 Liter Abfall entsorgt werden, darunter auch 200 gebrauchte Windeln.