Der Anti-Starbucks

Die Luxus-Kaffeehauskette „Blue Bottle Coffee“ befindet sich auf dem Vormarsch

Der Kaffee-Riese Starbucks muss sich möglicherweise bald warm anziehen. Denn aus den USA kommend schickt sich „Blue Bottle Coffee“ an, die Welt zu erobern. Das Konzept: Exquisiter Kaffee statt Lifestyle-Latte. Noch befindet sich die Kette am Anfang, doch das dürfte sich schon bald ändern.

von Blue Bottle Coffee. © Bild: Blue Bottle Coffee/Clay McLachlan

Derzeit gibt es erst 14 Blue Bottle-Filialen in der Bay Area und in New York City, doch noch in diesem Jahr soll das erste Kaffeehaus in Tokio eröffnen, wie das „Manager Magazin“ berichtet. An der US-Westküste, wo Blue Bottle 2002 in Oakland von James Freeman gegründet wurde, gilt es bereits als das Apple der Kaffeewelt.

Blue Bottle-Gründer James Freeman.
© Blue Bottle Coffee/Clay McLachlan Blue Bottle-Gründer James Freeman kann zufrieden sein.

Das Konzept ist die reine Antithese zu Starbucks: Statt Flavoured Latte Macchiato im Pappbecher werden bei Blue Bottle burundischer Twese Twoterimbere mit einem Aroma aus Aprikosen, Limonentarte und braunem Zucker oder guatemaltekischer Huehuetenango Chichimes mit Geschmacksnoten von Kirsch, Trockenfrüchten und Schokolade frisch geröstet und in speziellen Glaskolben aufgebrüht und serviert.

High-Tech-Millionen

Der Kaffee wird aber nicht nur in den Filialen, sondern auch über das Internet vertrieben. Um den Online-Verkauf anzukurbeln, hat das Unternehmen erst kürzlich den Online-Kaffeehändler „Tonx“ übernommen. Unterfüttert wird diese Expansion von Wagniskapitalgebern aus dem Silicon Valley. In drei Finanzierungsrunden hat Blue Bottle bereits 46 Millionen Dollar eingesammelt, unter anderem von Start-up-Profis wie Twitter-Gründer Evan Williams oder Instagram-Mitbegründer Kevin Systrom.

Jetzt folgt also der Schritt nach Asien, ob und wann Blue Bottle auch nach Europa expandiert, darüber wird noch geschwiegen. Die Ankündigung, die Firmengründer Freeman nach der „Tonx“-Übernahme gemacht hat, lässt allerdings tief blicken: "Wir sind alle ehrgeizig, Großartiges in Sachen Kaffee zu machen.“ Bei Starbucks dürfte man das durchaus als Drohung verstehen.

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