Bischof Krenn warnt vor Islamisierung Europas: 'Islam ist eine aggressive Religion'

Bischof lehnt einen EU-Beitritt der Türkei ab "Islam und Christentum können nicht zusammenfinden"

St. Pöltens Bischof Kurt Krenn warnt vor einer Islamisierung Europas. So begründet er auch seine ablehnende Haltung zu einem EU-Beitritt der Türkei. "Der Islam ist eine vitale und auch zum Teil sehr aggressive Art von Religion. Da können wir nicht sagen, das beachten wir nicht. Islam und Christentum können in einer politischen Einheit einfach nicht zusammenfinden." die Kritik an diesen Aussagen ließ nicht lange auf sich warten. Krenns Meinung sei die eines "Außenseiters in den eigenen Reihen" ließ die Islamische Glaubensgemeinschaft verlautbaren.

St. Pöltens Bischof im "Standard" auf die Frage, ob man dieses Verhältnis nicht verbessern könne? "Da bin ich mir nicht sicher. Der Islam ist nicht darauf ausgerichtet, dass man sich zusammentut oder gegenseitig besonders respektiert." Und wie das von Seiten der Christen aussehe? "Eher, weil die christliche Einstellung vom anderen nicht unbedingt viel verlangt. Das Christentum hat die Optionen des Zusammenlebens, der Toleranz. Und das hat der Islam nicht. Natürlich gibt es da und dort in der Weltreligion auch Leute, die mit den Mitteln der Vernunft unterwegs sind. Das ist aber nicht die Linie des Islam."

Er fürchte insgesamt eine Islamisierung Europas, meint Krenn. "Ich kann mir vorstellen, was die Religionslehrer in den Schulen sagen: Kinder, schaut, wir werden alles einmal besitzen, denn die Christen haben keine Kinder, wollen auch keine, und wir haben welche." Aber auch den aktuellen weltweiten Terror sieht er eng mit dem Islam verbunden. "Wenn wir die großen Krisen in der Welt ansehen, dann haben alle etwas mit dem Islam zu tun", betont Krenn.

Auf die Frage, ob man auch in Österreich angesichts hier lebender mehr als 330.000 Muslime Angst vor Terror haben müsse, meint der Bischof: "Nein. Aber es gibt die Verbindung: Der Islam ist eine Religion, die besagt, dass wir Nichtmuslime in gewisser Art Heiden sind. Diese religiöse Sprache bleibt nicht ohne Folgen. Es sind, mit kleinen Ausnahmen, Muslime, die den Terrorismus heutzutage ausüben. Deshalb hat der Terrorismus auch immer etwas mit dem Islam zu tun."

"Meinung eines Außenseiters in den eigenen Reihen"
Die Islamische Glaubensgemeinschaft reagierte mit Unverständnis. Krenns Meinung sei die "eines Außenseiters in den eigenen Reihen". Zudem wurde Krenn aufgerufen sich an die Verpflichtung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu halten, wonach dem Islam mit "Hochachtung" zu begegnen sei.

Kritik kommt auch von der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). Seine Meinung sei "abstrus", "wenn man nicht die Gefahren einer solch populistischen Feindbildrhetorik durchaus ernst nehmen müsste". Der Islam habe immer wieder gezeigt, dass der Koran-Spruch "Es gibt keinen Zwang im Glauben" nicht als leere Formel zu verstehen sei. So hätten in Österreich verfolgte Protestanten im Osmanischen Reich Schutz gefunden.

"Das Religionsargument gegen einen EU-Beitritt der Türkei zu bemühen, ist heuchlerisch. Ein Beitritt der Türkei soll vielmehr unter dem Aspekt der Bereicherung gesehen werden", heißt es in der Stellungnahme. "Der Trend einer neuen Salonfähigkeit islamfeindlicher Aussagen ist Besorgnis erregend." Der Dialog der Kulturen funktioniere in Österreich aber "trotz vereinzelter Störversuche wie jener Bischof Krenns sehr gut".

Für KAÖ-Präsidentin Luitgart Derschmidt gibt es zum Dialog der beiden größten Weltreligionen, Christentum und Islam, "keine Alternative". Krenn mache es sich zu einfach, wenn er Fanatismus und Gewaltbereitschaft nur dem Islam zuweise. Dies trage zu einer Polarisierung bei, "die Gräben vertieft statt sie zu überbrücken". Im Blick auf die düsteren Kapitel der Kirchengeschichte müssten sich Christen davor hüten, mit dem Finger auf andere zu zeigen, so Derschmidt.
(apa/red)