Bipa gegen dm: FORMAT über den Kampf um
den Milliardenmarkt der Schönheitsbranche!

Die unterschiedlichen Strategien der Unternehmen KLICKEN: Die Drogerieketten im FORMAT-Vergleich!

Bipa-Chef Hubert Sauer und dm-Chef Günter Bauer kämpfen im Milliardenmarkt der Schönheit mit unterschiedlichen Strategien um Kunden und Marktanteile.

Jeder will der Beste sein. Eine Behauptung, die sich zumindest im Fall erfolgsverwöhnter Firmenmanager bewahrheitet. "Wir sind an den besten Standorten vertreten", rühmt dm-Chef Günter Bauer, 62, der bereits in jungen Jahren als Profischwimmer in internationalen Becken viel Ruhm erntete, seine Locations. "Unsere Stärke liegt in einer klaren Kernkompetenz im Bereich Schönheit", will Bipa-Chef Hubert Sauer, 36, dem sportlichen Routinier nicht nachstehen.

Dass das olympische Prinzip "Dabei sein, ist alles" die beiden ehrgeizigen Firmenlenker nicht befriedigt, liegt auf der Hand: Seit Jahren kämpfen Sauer und Bauer mit preisgünstigen Offerten, schmucken Läden und berühmten Markennamen um die vordersten Plätze am heimischen Drogerie-und Parfümeriemarkt - und das mit Erfolg. Bipa ist mit einem Marktanteil von 27,8 Prozent Branchenführer, dicht dahinter liegt dm mit 23,7 Prozent. "Für den Erfolg der beiden Unternehmen sind weniger Gemeinsamkeiten als Unterschiede ausschlaggebend. Denn die Schwächen des einen sind die Stärken des anderen", so Anneliese Frischengruber, Obfrau der Wiener Drogisten, über das Kräfteverhältnis zweier ungleicher Gegner.

David gegen Goliath
Auf den ersten Blick ist es ein Kampf David gegen Goliath. Bipa ist Teil eines mächtigen Firmenimperiums: Hinter der rosa Parfümeriewarenkette steckt der deutsche Multi Rewe (Bipa, Billa, Merkur, Penny), der mit Niederlassungen in 13 europäischen Ländern, mehr als 196.000 Mitarbeitern und knapp 11.700 Filialen 40,8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Demgegenüber ist die deutsche dm-Gruppe ein Zwerg: 8.600 Mitarbeiter in 850 Filialen erreichen 2,8 Milliarden Euro Umsatz, wobei der Osteuropaanteil mit Outlets in Ungarn, Slowenien und Bosnien bereits bedeutend ist.

Auf den zweiten Blick ist das Kräfteverhältnis der beiden Kontrahenten - zumindest hierzulande - ausgewogener. 2.600 Mitarbeiter, 524 Filialen und 540 Millionen Euro Umsatz bei Bipa stehen 4.300 Mitarbeitern, 330 Standorten mit 469 Millionen Umsatz bei dm gegenüber.

dm hat 10.000 Artikel im Sortiment
Die zahlenmäßige Unterlegenheit scheint den einst so athletischen dm-Boss Bauer nicht zu stören, zumal er eindrucksvoll unter Beweis stellt, dem Nebenbuhler in wesentlichen Bereichen überlegen zu sein. "Wir haben das kompetenteste Drogeriewarensortiment, mehr als 1.500 der insgesamt 10.000 Artikel sind Eigenmarken", lobt Bauer den Einfallsreichtum seiner Mannschaft. Tatsächlich hat Bipa-Mann Sauer, zu dessen Reich 8.000 Artikel zählen, dieser Innovationslust mit "Look" und "IQ" nur zwei bedeutende Eigenmarken entgegenzusetzen. "Wir vertrauen auf exklusive Markenartikel", verteidigt er das kleinere Sortiment, das im Wesentlichen, wie bei dm, die Bereiche Kosmetik, Non-Food, Gesichts-, Körper-und Haarpflege umfasst.

Nicht nur im Bereich der Eigenmarken hat Bauer die breitere Auswahl. "Im Gegensatz zu Bipa hat dm auch die rechtliche Genehmigung, pflanzliche Arzneimittel zu verkaufen", sagt Anneliese Frischengruber. Die Begründung der Wiener Drogisten-Chefin: Bipa ist vom rechtlichen Standpunkt aus betrachtet eigentlich gar kein Drogeriemarkt - weshalb auch die Lizenz fehlt, Medikamente zu vertreiben.

Doch während vor allem ältere Menschen auf die Gesundheitsvorsorge à la dm bauen, zerbrechen sich Jugendliche vorerst noch nicht den Kopf darüber, wie ihre Wehwehchen in spe zu heilen sind - weshalb es sie eher in die schicker gestylten Bipa-Läden zieht. "Das Ladenkonzept basiert auf einem multimedialen Zusammenspiel von Duft, Licht, Musik, Bildern und dem Einsatz von digitalen Plakaten", weiß Hubert Sauer um die Attraktivität und Beliebtheit seiner Shops. Und auch Branchenkennerin Frischengruber glaubt, dass die Bipa-Läden unter Teenies und Studenten als "besonders hip und trendig" gelten.

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