BMBWF: Das Bildungsministerium und seine Aufgaben

Das Unterrichtsministerium ist eines der ältesten Ministerien Österreichs. Ein Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung besteht seit Jänner 2018.

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Bildungsministerium © Bild: imago images/CHROMORANGE

Inhaltsverzeichnis

Wofür ist das Bildungsministerium zuständig?

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (kurz Bildungsministerium, BMBWF) ist mit den Themenbereichen Bildung, Wissenschaft und Hochschulen sowie Forschung befasst. Hier geht es zur Homepage des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Bildung

Österreichs gesamtes Bildungswesen – von der Elementarpädagogik über die Volksschulen, Universitäten bis zur Erwachsenenbildung – fällt in die Verantwortung des BMBWF. Zu den Aufgaben und Verantwortungen zählen u.a. die Bildungsforschung und Schulqualitätsentwicklung, Aufgaben des Schulrechts sowie die Personalangelegenheiten der Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS), den Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) und des Verwaltungspersonals, das Dienst- und Besoldungsrecht und die Schulerhaltung.

Wissenschaft und Hochschulen

Das Bildungsministerium unterstützt Hochschulen und Forschungseinrichtungen beim Aufbau ihrer strategischen Standortkompetenz, Profilentwicklung und Kooperationen mit privaten Partnern. Mittels Investitionen und Förderungen hat das BMBWF indirekt auch Einfluss auf Forschungsschwerpunkte.

Forschung

In puncto Forschung fallen beispielsweise der Wissenstransfer aus Universitäten und öffentlichen Einrichtungen in den Aufgabenbereich des Bildungsministeriums. Außerdem verantwortet das Ministerium die Grundlagenforschung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie Forschungsstrukturen auf nationaler und internationaler Ebene. Zusätzlich ist die wissenschaftliche Kooperation auf Ebene des europäischen Forschungsraums eine wichtige Punkt im Aufgabenprofil des BMBWF.

Seinen Hauptsitz hat das Ministerium am Minoritenplatz 5, im ersten Wiener Gemeindebezirk.

Bildungsministerium
© imago images/CHROMORANGE Seinen Hauptsitz hat das Bundesministerium am Minoritenplatz 5

Wie ist das Bildungsministerium aufgebaut?

Das Bildungsministerium besteht aus einer Ministerialebene (inklusive Kabinett), einem Generalsekretär und der Verwaltungsebene. Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung ist seit 6. Dezember 2021 Martin Polaschek. Seine Kabinettschefin ist Eva Gollubits, als deren Stellvertreter fungieren Maximilian Richter und Peter Schweinberger. An der Schnittstelle zwischen Kabinett und Verwaltung fungiert Martin Netzer als Generalsekretär.

Die Verwaltungsebene des BMBWF unterteilt sich in insgesamt sechs Sektionen: die Präsidialsektion sowie die Sektionen Allgemeinbildung und Berufsbildung, Personalentwicklung, Pädagogische Hochschulen, Schulerhaltung und Legistik, Bildungsentwicklung und Bildungsmonitoring, Universitäten und Fachhochschulen sowie Wissenschaftliche Forschung und Internationale Angelegenheiten.

Wie entstand das Bildungsministerium?

In seiner heutigen Form und Zusammensetzung als Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung besteht dieses Ministerium erst seit Jänner 2018 (Regierung Kurz I). Zuvor waren die unterschiedlichen Ressorts jeweils anders aufgeteilt bzw. zugeordnet.

Das Unterrichtsministerium ist eines der ältesten österreichischen Ministerien überhaupt und wurde als "Ministerium des öffentlichen Unterrichts" bereits im Revolutionsjahr 1848 gegründet. Erst ab 1971 entstand unter Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) parallel dazu ein Ministerium für Wissenschaft und Forschung. Wechselweise waren in den folgenden Jahrzehnten ganz unterschiedliche Ressorts Teil des (im weitesten Sinne) "Bildungsministeriums", beispielsweise die Agenden für Kunst, Verkehr, Kultur oder Frauen. Mit der Regierung Kurz I wurde im Jänner 2018 schließlich das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung geschaffen. Erster Minister war der parteifreie und von der ÖVP nominierte Heinz Faßmann.

Bildungsminister Martin Polaschek

Martin Polaschek wurde am 22. November 1965 in Bruck an der Mur geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Graz, wo er sich 1992 promovierte. Im Jahr 2000 habilitierte er sich für Österreichische und Europäische Rechtsentwicklungen, Rechtliche Zeitgeschichte und Föderalismusforschung und wurde in der Folge zum außerordentlichen Universitätsprofessor der Uni Graz ernannt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Nachkriegsjustiz, des Universitätsrechts und der Kommunalforschung.

Martin Polaschek
© IMAGO/SEPA.Media Bildungsminister Martin Polaschek

Von 2003 bis 2019 war Polaschek Vizerektor der Universität Graz, von Oktober 2019 bis Dezember 2021 Rektor an derselben. Grund für seinen Abschied war eine Regierungsumbildung, im Zuge derer Polaschek das Angebot bekam, den Posten des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung zu übernehmen. Als solcher wurde er am 6. Dezember 2021 angelobt. Wie sein Vorgänger Heinz Faßmann ist Polaschek parteifrei und wurde von der ÖVP nominiert.

Österreichische Unterrichts- und Wissenschaftsminister:innen seit 1945 [Liste]

In seiner heutigen Form existiert das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung erst seit Jänner 2018. Zuvor teilten sich ein Unterrichts- bzw. ein Wissenschaftsministerium die Agenden des heutigen BMBWF.

Unterrichtsminister:innen seit 1945

Dr. Ernst Fischer
27.4.1945 – 20.12.1945
Staatssekretär für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten

Dr. Felix Hurdes
20.12.1945 – 23.1.1952
Bundesminister für Unterricht

Dr. Ernst Kolb
23.1.1952 – 31.10.1954
Bundesminister für Unterricht

Dr. Heinrich Drimmel
1.11.1954 – 2.4.1964
Bundesminister für Unterricht

Dr. Theodor Piffl-Percevic
2.4.1964 – 2.6.1969
Bundesminister für Unterricht

Dr. Alois Mock
2.6.1969 – 21.4.1970
Bundesminister für Unterricht

Mag. Leopold Gratz
21.4.1970 – 4.11.1971
Bundesminister für Unterricht (21.4.1970 – 24.7.1970)
Bundesminister für Unterricht und Kunst (24.7.1970 – 4.11.1971)

Dr. Fred Sinowatz
4.11.1971 – 24.5.1983
Bundesminister für Unterricht und Kunst

Dr. Helmut Zilk
24.5.1983 – 10.9.1984
Bundesminister für Unterricht und Kunst

Dr. Herbert Moritz
10.9.1984 – 21.1.1987
Bundesminister für Unterricht und Kunst (10.9.1984 – 1.1.1985)
Bundesminister für Unterricht, Kunst und Sport (1.1.1985 – 21.1.1987)

Dr.in Hilde Hawlicek
21.1.1987 – 17.12.1990
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Sport

Dr. Rudolf Scholten
17.12.1990 – 29.11.1994
Bundesminister für Unterricht, Kunst und Sport (17.12.1990 – 1.2.1991)
Bundesminister für Unterricht und Kunst (1.2.1991 – 29.11.1994)

Dr. Erhard Busek
29.11.1994 – 4.5.1995
Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

Elisabeth Gehrer
4.5.1995 – 11.1.2007
Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (4.5.1995 – 4.2.2000)
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur (4.2.2000 – 11.1.2007)

Dr.in Claudia Schmied
11.1.2007 – 16.12.2013
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur (11.1.2007 – 1.3.2007)
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur (1.3.2007 – 16.12.2013)

Gabriele Heinisch-Hosek
16.12.2013 – 18.5.2016
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur (16.12.2013 – 1.3.2014)
Bundesministerin für Bildung und Frauen (1.3.2014 – 18.5.2016)

Dr.in Sonja Hammerschmid
18.5.2016 – 18.12.2017
Bundesministerin für Bildung und Frauen (18.5.2016 – 30.6.2016)
Bundesministerin für Bildung (1.7.2016 – 18.12.2017)

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
18.12.2017 – 3.6.2019
Bundesminister für Bildung (18.12.2017 – 8.1.2018)
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (8.1.2018 – 3.6.2019)

Mag.a Dr.in Iris Eliisa Rauskala
3.6.2019 – 7.1.2020
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
7.1.2020 – 6.12.2021
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek
seit 6.12.2021
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Wissenschaftsminister:innen seit 1970

Dr.in Hertha Firnberg
26.7.1970 – 24.5.1983
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

Dr. Heinz Fischer
24.5.1983 – 21.1.1987
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Dr. Hans Tuppy
21.1.1987 – 24.4.1989
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Dr. Erhard Busek
24.4.1989 – 29.11.1994
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Dr. Rudolf Scholten
29.11.1994 – 28.1.1997
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst (29.11.1994 – 1.5.1996)
Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr (12.3.1996 – 1.5.1996)
Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (1.5.1996 – 28.1.1997)

Dr. Caspar Einem
28.1.1997 – 4.2.2000
Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (28.1.1997 – 15.2.1997)
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr (15.2.1997 – 4.2.2000)

DI Michael Schmid
4.2.2000 – 1.4.2000
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

Elisabeth Gehrer
1.4.2000 – 11.1.2007
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Dr. Johannes Hahn
11.1.2007 – 26.1.2010
Bundesminister ohne Portefeuille (11.1.2007 – 1.3.2007)
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (1.3.2007 – 26.1.2010)

Dr.in Beatrix Karl
26.1.2010 – 21.4.2011
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

Dr. Karlheinz Töchterle
21.4.2011 – 16.12.2013
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Dr. Reinhold Mitterlehner
16.12.2013 - 17.05.2017
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (16.12.2013 – 1.3.2014)
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (1.3.2014 – 17.5.2017)

Dr. Harald Mahrer
17.5.2017 – 18.12.2018
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

Dr.in Margarete Schramböck
18.12.2017 – 8.1.2018
Bundesministerin für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
8.1.2018 – 3.6.2019
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Mag.a Dr.in Iris Eliisa Rauskala
3.6.2019 – 7.1.2020
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
7.1.2020 – 6.12.2021
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek
seit 6.12.2021
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Services des BMBWF [Bürger:innenservice]

Für Fragen zu den Aufgaben- und Kompetenzbereichen des Bildungsministeriums steht Montag bis Freitag, jeweils 9 bis 16 Uhr, eine gebührenfreie Servicehotline zur Verfügung: +43 (0) 800 20 56 76. Per Mail ist das BMBWF unter buergerinnenservice <AT> bmbwf.gv.at erreichbar. Beratungsangebote finden Sie hier sowie hier die häufig gestellten Fragen.