Wie es den Bienen geht

Überraschend niedrige Sterberate letzten Winter - Ist die Krise also überwunden?

Die vor ein paar Jahren herrschende Aufregung um das Bienensterben ist mittlerweile ein bisschen ruhiger geworden. Doch wie ist momentan die Lage? Haben sich die Bienen wieder erholt oder müssen wir uns auf eine herbe, bienenlose Zukunft vorbereiten?

von Bienensterben - Wie es den Bienen geht © Bild: shutterstock.com/Jaroslav Moravcik

Warum wir die Bienen brauchen

Die Biene zählt zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren, weshalb Forscher bei einem unkontrollierten Bienensterben die Nahrungsmittelversorgung bedroht sehen. Rund ein Drittel der menschlichen Nahrung hängt direkt oder indirekt von der enormen Leistung der fleißigen Brummer ab. Als Bestäuber sorgen sie für die Befruchtung der Pflanzen, ohne die keine Früchte wachsen würden.

Wichtige Nutzpflanzen wie Obstbäume, Gurken, Spargel, Melonen, Soja, Erdbeeren, einige Nüsse, Kräuter oder Kaffee werden von der Biene bestäubt. Fehlt die gestreifte Helferin, kommt das für die Landwirtschaft sehr teuer. In China gibt es bereits Fälle, in denen Obstbäume von Menschen per Hand bestäubt werden. In Österreich ist es schon lange üblich, dass Imker dafür bezahlt werden, mit ihren Bienen die Obstplantagen zu besuchen, damit diese ihre Pflanzen bestäuben.

Was die Bienen bedroht

Die Biene ist aus vielen verschiedenen Gründen sehr gestresst und kann damit nicht gut umgehen. Bei der Bienenzucht wurden Eigenschaften wie Widerstands- und Anpassungsfähigkeit leider vernachlässigt. Die Ursache für das Bienensterben liegt wohl in einer Kombination verschiedener Umstände, die zum Großteil vom Mensch herbeigeführt wurden.

Um Schädlinge zu bekämpfen, werden in der Landwirtschaft Insektenvernichtungsmittel verwendet. Doch diese schaden leider auch anderen Insekten. Die Bienen nehmen alle möglichen Giftstoffe aus der Luft, dem Wasser und den Pflanzen auf und werden dadurch geschwächt.

Ein weiterer Grund für das Bienensterben ist der Klimawandel. Wegen der Erderwärmung sind nicht nur die Winter wärmer, sondern manche Pflanzen blühen auch zu anderen Zeiten als noch vor einigen Jahrzehnten. Diese Rhythmus-Umstellung kostet den Bienen Energie und stresst sie zusätzlich.

© shutterstock.com Die gefährliche Varroamilbe befällt den Bienenstock

Als wäre das alles nicht schon schlimm genug für die schwarz-gelben Arbeiterinnen, sitzt ihnen auch noch die heimtückische Varroamilbe im Nacken. Diese ist aus Asien eingeschleppt worden und befällt den Bienenstock, saugt den erwachsenen Bienen das Blut aus und legt ihre Eier in deren Brut. Forscher arbeiten bereits an Mitteln zur Bekämpfung der Milbe.

Inwiefern Österreich betroffen ist

In Österreich gibt es rund 25.400 Imker. Sie sind in bundes- und landesweit tätigen Bienenzuchtverbänden organisiert. Als Dachorganisation all dieser Verbände ist der Verein „Biene Österreich“ tätig.

Laut Christian Boigenzahn, Geschäftsführer von "Biene Österreich", sei die österreichische Landwirtschaft finanziell noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Dank der traditionell kleinbetrieblichen Strukturen in der Landwirtschaft konnte der Bienenmangel gut ausgeglichen werden.

© shutterstock.com/Darios In Österreich ist es schon lange üblich, dass Imker mit ihren Bienen die Obstplantagen besuchen, um sie ihre Arbeit machen zu lassen.

Trotzdem fordert er weitere agrarpolitische Maßnahmen, wie die Förderung von ökologischer Landwirtschaft und ein bewusstes Bereitstellen von Blühflächen. Bereits kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen. Wenn Städte und Gemeinden seltener mähen und mehr Blüh- und Wildpflanzen auf öffentlichen Grünflächen anpflanzen, freut das die Bienen.

Welche Maßnahmen gesetzt wurden

In der Debatte um das Verbot von Pestiziden setzte die österreichische Regierung ein Zeichen: Im Jahr 2013 beschloss der Nationalrat ein Neonicotinoid-Verbot. Die Landwirtschaftskammer hat damals stark rebelliert, weil die Landwirte durch das Verbot gezwungen waren, auf andere Insektenschutzmittel zurückzugreifen.

Boigenzahn behauptet, dass für Imker durch das Verbot bereits große Verbesserungen spürbar seien. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft betont, dass eine Aufhebung des Gesetzes nicht in Betracht gezogen werde, so lange die Unbedenklichkeit der Neonicotinoid-Verwendung nicht wissenschaftlich bestätigt sei.

Zum Zweck der Bienenerhaltung hat die Europäische Union ein Imkereiförderprogramm ins Leben gerufen, an dem auch Österreich seit Beginn beteiligt ist.

Wie es weiter geht

Ein Verlust von 10-12 % der Bienen über den Winter ist ganz normal. Im Winter 2015/2016 wurde in Österreich im Zuge des Forschungsprojekts "Zukunft Biene" eine überraschend niedrige Bienensterblichkeitsrate von 8,1 % beobachtet. Als Grund dafür werden die günstigen Witterungsbedingungen vermutet. Das sah im Vorjahr noch ganz anders aus. Die Verlustraten hatten in den letzten Jahren auch schon besorgniserregend hohe Werte erreicht. Von einer Überwindung der Bienenkrise kann aber noch nicht die Rede sein, denn genauso unvorhersehbar wie das Wetter ist auch die Bienensterblichkeitsrate.

Was jeder einzelne tun kann

Der kurz gemähte Rasen ist zwar sehr beliebt, er lässt aber sehr zum Leide der Bienen nichts blühen. Wenn man seltener mäht, erspart man sich nicht nur Arbeit, sondern kann auch mit reinem Gewissen behaupten, dass man den Bienen damit einen Gefallen getan hat.

Wem die fleißigen Brummer besonders ans Herz gewachsen sind, der kann zusätzlich Blüh- und Wildpflanzen im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Die sind nicht nur eine Nahrungsquelle für die Bienen, sondern auch schön anzusehen für die Menschen.

Zu guter Letzt: Auch im privaten Haushalt soll auf giftigen Insektenschutz verzichtet werden. Der Biene zuliebe.

Kommentare

RobOtter

Werte NEWS Redaktion: Ich kenne keinen Imker in Österreich der für die Bestäubungsleistung seiner Bienen bezahlt wird. Von wo habt ihr diese Mähr?

RobOtter
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Lieber Oberon - ich kann Deine Gedanken - ob Laienhaft oder nicht - nicht nachvollziehen?. Was hat die Bestäubung der Blüten durch "Pinsler" mit der Honigproduktion zu tun? Diese können keinen Honig in ihrer Kopfdrüse vermentieren und in den Waben ablegen. Also welche Maßnahme soll dem Landwirt zu teuer kommen? Die Rechnung ist einfach: Keine Biene - kein Honig.

RobOtter
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Es gibt niemanden der das übernehmen kann - auch kein "Pinsler". Ihre Sorge auf minderwertigen Honig aus dem Ausland (Alles aus dem Ausland muss anscheinend Minderwertig sein) ist vollkommen unberechtigt. Denn: wenn es bei uns keine Bienen mehr gibt wird es mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auch in dem Ausland keine Bienen mehr geben - also auch keinen Honig!

Oberon
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Vielen Dank für Ihre Aufklärung bzgl. Kopfdrüsen fermentieren. Darauf wäre ich selber nicht gekommen. ;-)
Deswegen schrieb ich laienhaft, weil meine Kenntnisse über Bienen und Honigproduktion ausschließlich über TV und Medienberichte her stammen, ich daher keinen Imker persönlich kenne.
Im Artikel steht nicht, dass es ein komplettes Bienensterben gibt, darum habe ich angenommen, dass die ......

Oberon
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verbleibenden um so fleißiger sind, und sich um die bestäubten Blüten kümmern, was auch die Ablage in den Waben einschließt.

* Weil sich die Natur in Ö zum Nachteil verändert und es daher weniger Bienen gibt, heißt das nicht, dass ganz Europa davon betroffen ist.

Nicht alles, was aus dem Ausland kommt, ist minderwertig, aber auch diese Ware "muss" von jemandem gekauft werden, ist auch ....

Oberon
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bei der Butter so. WIR exportieren Qualität, importieren jedoch nicht so gute Ware.
Warum nur fühlen Sie sich immer angesprochen, wenn Kritik übers Ausland kommt? Sie sehen nur das, was Sie sehen wollen. Dass ich es nicht gut finde, wenn arbeitsberechtigte Asylwerber zu Dumpinglöhnen angestellt werden, haben Sie gerne(!) übersehen. Denn - alle Österr. sind ja schlecht!

Gabe Hcuod
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Du bist die mit der beschränkter Sichtweise, Oberon, du siehst nur was du sehen willst. Es gibt kein Thema, das du nicht in irgendeiner Form mit deiner blinden, hasserfüllten Kritik am Ausland / an Ausländern in Verbindung bringst. Kritik an deiner Sichtweise setzt du auch automatisch mit Hass auf Österreicher gleich.

Gabe Hcuod
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Klimawandel, Bienensterben, Luft- und Wasserverschmutzung, etc. sind keine österreichischen Probleme, sondern globale. Dementsprechend könnte man sie auch nur durch globale Anstrengungen lösen. Menschen wie du stehen dieser Denk- und Handlungsweise im Weg.

Oberon
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Ich antworte Ihnen, damit Sie auch einmal ein Erfolgserlebnis haben. :-)

Wer minderwertige Ware aus dem Ausland kritisiert, ist also ausländerfeindlich. Sorry, aber Sie haben einen ordentlichen Huscher. Lassen Sie schleunigst Ihre Komplexe behandeln, sonst wird's für Sie schwierig. Aber Sie könnten sich auch zurück zu Ihren Wurzeln begeben. Diese Option steht Ihnen noch frei, allerdings .....

Oberon
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.... ist in Ihrem Herkunftsland - mutmaßlich - das Sozialsystem nicht so ausgereift, wie bei uns in Ö. Da hält man es doch lieber hier aus und zeigt als Ausgleich seinen Inländer-Hass.
* So abweichen vom Thema, können auch nur Sie!

Gabe Hcuod
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Du redest alles und jeden schlecht was keinen Ariernachweis mitbringt und bestätigst zum wiederholten Male was ich über dich geschrieben habe. Schliess nicht von dir auf andere. Du bist der Prototyp des Grössenwahnsinnigen mit Minderwertigkeitskomplexen. Du hast und kannst nichts worauf du stolz sein könntest, du musst dich mit der Freude begnügen, irgendwo geworfen worden zu sein. In den USA

Gabe Hcuod
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geboren wärst du ein glühender Trump-Verehrer und könntest gar nicht erwarten, dass er seine "Mauer" bauen lässt. Du bist eine unnötige, austauschbare Figur. Du bist dumm und alles andere als lustig. Deine mit Smilies geschmückten Halbsätze haben weder den argumentativen Wert noch den dramatischen Effekt den du dir vorstellst. Du strotzt nur so vor Ignoranz, Hass und Geltungsbedürfnis. Wärst du

Gabe Hcuod
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nicht so ein bösartiger Schädling, würdest du mir einfach nur leid tun. Und du wirst niemals darüber bestimmen, wo ich wie lange verbleibe. Das hier ist mein Planet, du primitiver Höhlenmensch. Wenn dir was nicht passt, kannst du dir einen anderen suchen.

Oberon
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Gedanken eines Laien!

Was könnte passieren, wenn die Bienen ausbleiben? Man müsste die Blüten künstlich bestäuben. Dazu bedarf es reichlich an Arbeitskräften, die bezahlt werden müssen. Es ist eine Tätigkeit, bei der man nicht schlampig sein darf, daher eignet sich sicher nicht jede Billigarbeitskraft, die man "importieren" möchte.
Dem Landwirt wird diese Maßnahme zu teuer sein, er .......

Oberon
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.... er wird möglicherweise darauf verzichten, Honig herzustellen.
Fazit: Wir werden vollständig auf minderwertige Ware aus dem Ausland - zu überhöhten Preisen - angewiesen sein.

Was noch dazu kommt: Wieder eine ausgestorbene Tierart. Daher - jetzt vorsorgen, damit es nicht so weit kommt und alle gesetzlich möglichen Vorgaben strikt anwenden.

Wergznase melden

Ich denke, die Folgen werden etwas weitreichender sein als lediglich etwas höhere Preise bei manchen Lebensmitteln....

Henry Knuddi
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pinsler ist ein neuer beruf um 1,00 euro und mindest-einkommen ....

und im supermarkt bekommt man dann plastik-obst und -gemüse und 1 pinsel zum abstauben :)

Oberon
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Potentielle Arbeitskräfte hätten wir ja jetzt schon reichlich, und Ausbeuter-Firmen werden sich auch genügend finden, die diese Leute um 1 Euro einstellen. Natürlich alles im Namen der "Menschlichkeit".

Harald Zet
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meint ihr das ernst? sind das die themen, die das land bewegen? oder seid ihr ganz einfach völlig ahnungslose, die schauen, wie weit sie gehen können, bis der letzte leser weg ist?

strizzi1949
strizzi1949 melden

JA, das sind Themen, die das Land bewegen! Wenn die Bienen ausbleiben, haben wir in der Landwirtschaft große Probleme beim Obst und beim Gemüse! Ich weiss ja nicht, was Sie essen, aber Sie sollten sich einmal schlau machen, woher Ihr Essen kommt! Und wenn Sie von Ahnungslosigkeit schreiben - Sie sind ein perfektes Beispiel für diese Ahnungslosigkeit!

Henry Knuddi
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mal schauen, wenn er in den supermarlt geht und nur mehr platik-obst und -gemüse bekommt
ob er dann reinbeisst? ganz ahnungslos

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

oder er meinte, die 2-beinigen bienen, der ahnungslose

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