So bleibt die Liebe frisch

Kleine Geschenke erhalten die Beziehung - Tipps von Gerti Senger und Co.

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Valentinstag - So bleibt die Liebe frisch

Romantik lässt sich inszenieren und damit authentische Gefühle erzeugen, empfiehlt Gerti Senger. Wenn man hingegen nur darauf wartet, dass sich derartige Momente von selbst ergeben, "dann kann man lang warten". Die Beziehungsexpertin: "Ich weiß, es ist Marketing und die Wirtschaft profitiert vom Valentinstag, aber wir sind auf Rituale angewiesen, weil sonst viel verödet." Dazu kommt noch der soziale Druck. Wenn etwa die beste Freundin vom tollen Blumenstrauß schwärmt, stellen sich bei der nicht Beschenkten defizitäre Gefühle ein.

Frauen haben die meiste Beziehungsarbeit

Dass es vor allem die Frauen sind, die zu Gelegenheiten wie Valentinstag oder Hochzeitstag mit Präsenten bedacht werden, liegt laut Senger daran, dass sie es hauptsächlich sind, die das ganze Jahr über unbezahlte Beziehungsarbeit leisten und für das emotionale Klima zuständig sind. Das Geschenk bedeute dann: "Ich habe Dich lieb dafür, dass Du das tust." Dies sei eine Geste, die sich vom alltäglichen Trott abhebt. Allerdings sei eine Beziehung eine Sache für Zwei - ein wechselseitiges Geben und Nehmen, wodurch sich auch der Mann für eine kleine Aufmerksamkeit qualifiziert hat. "Es geht vor allem darum, etwas für die Liebe zu tun", so die Psychologin.

Präsente oder Überraschungen haben eine tief verwurzelte soziale Funktion, weiß Psychologin Ulla Konrad. "Sie zeigen dem anderen, ich nehme dich wahr." Man signalisiere seinem Gegenüber durch ein Präsent nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch die Bereitschaft, etwas von sich selbst herzugeben. "Ob man seinen Partner mit einem besonderen Geschenk überrascht oder nur schnell ein paar Tulpen besorgt, sage schon etwas über eine Beziehung aus", meint Konrad. Daher sollte man sich auch an einem hektischen Valentinstag kurz Zeit nehmen, um dem anderen zu zeigen: "Schön, dass es dich gibt."

Auch Männer sollten beschenkt werden

Auch Männer sollten am Valentinstag beschenkt werden. Dies sei im Sinn einer symmetrischen Beziehung sehr wichtig. Der Grund, warum vor allem Frauen am Valentinstag auf Präsente hoffen, liegt laut Konrad an seit Generationen überlieferten Erwartungshaltungen. "Ich denke es hat schon etwas mit traditionellen Rollenverhalten zu tun", so die Psychologin. Wichtig seien zum Teil aber auch gesellschaftliche Gründe: Es gehöre zum guten Ton seine Frau oder Freundin zu überraschen, sagte Konrad. Dementsprechend stünden nach dem Valentinstag in Frauenrunden auch Fragen wie "Was hast du bekommen?" auf der Tagesordnung.

"Ich würde jedem empfehlen, den Valentinstag zu nützen" so die Psychologin. Es sei allerdings verständlich, dass Menschen einen Liebesbeweis nicht an einen bestimmten Tag binden wollen. Zumindest einmal im Jahr sollte man jedoch einen sogenannten "Beziehungstag" einplanen, an dem man kurz innehält und Bilanz zieht. Dafür würden sich auch Jahres- oder Hochzeitstage anbieten.

Im Zweifelsfall: Miteinander reden

Auch für unerfüllte Erwartungen muss am Valentinstag Platz sein. Wenn Wünsche nach Geschenken oder Aufmerksamkeit nicht erhört werden, sollten Frauen dies auf jeden Fall klar ansprechen und sich nicht schmollend zurückziehen, rät die Psychologin. Im Vorfeld könne ein Wink mit dem Zaunpfahl und eine kleine Erinnerung für den Liebsten hilfreich sein - auch wenn dies für viele unromantisch sei.

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