Kopfgeld auf Bischof ausgesetzt

Österreichischer Geistlicher kämpft gegen Staudamm in Brasilien und für Ureinwohner

von "Belo Monte": Auf den österreichischen Bischof Erwin Kräutler ist ein Kopfgeld ausgesetzt. © Bild: APA/Schlager

400.000 Euro sollen als Kopfgeld auf den Österreicher ausgesetzt worden sein, wie der Spiegel berichtet. Kräutler ist Bischof und Prälat der Territorialprälatur Xingu und betreut damit eine Gemeinde, die viermal so groß ist wie die Schweiz. In der Amazonas-Region bei Altmira setzt er sich seit Jahren für die Ureinwohner ein. Wird der Damm gebaut, trocknen die Flüsse aus und entziehen den Ureinwohnern so ihre wichtigste Nahrungsquelle: den Fisch. Tausende müssten umgesiedelt werden. Dagegen wehren sich der Bischof und die Indios bisher erfolgreich.

"Wenn es Amazonien nicht mehr gibt, dann gibt es uns alle nicht mehr", sagte er anlässlich der Verleihung des Leopold Kunschak-Preises Ende 2012. Die Wirtschaft habe nicht das Recht über die Menschen zu herrschen "Belo Monte ist der Todesstoß ins Herz der indigenen Völker am Xingu. Auch wenn europäische Firmen mit diesem Wahnsinnsprojekt astronomische Gewinne machen, ist dadurch Belo Monte noch lange nicht ethisch vertretbar", teilt der 73-Jährige in einer Pressemitteilung des "Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre" Mitte Jänner mit.

2010 ist Kräutler für seinen Einsatz für die Menschenrechte der Indios und die Erhaltung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet mit dem alternativen Nobelpreis geehrt worden.

Kommentare

Oliver-Berg

Ich hoffe dass dieses Projekt nicht realisiert wird und Herr Bischof Kräutler unter dem Schutz Gottes gegen skrupellose Geschäftemacher steht.

Ignaz-Kutschnberger

Ist ein Bischof heute gar nix mehr wert??? ...läppische 400 Tausend... das sind ja grad mal 2 neue Autos mit Zusatzbereifung und Sonderausstattung. ...nun denn Kräuter, alles Gute und möge es mehrere von deiner Spezies geben!

@wintersun: Stimme Ihnen zu. Das Geld unterscheidet sich von Gott nur in einem: An Geld glaube noch mehr als an Gott. :-)

Aber die Chancen für Hrn. Kräutler stehen wohl schlecht. In Relation zu den möglichen Profiten zählen Menschenleben leider recht wenig, erst recht das Leben eines Einzelnen.

wintersun melden

Viel Glück Herr Kräutler! Möge die "Mafia" (europäische Konzerne und brasilianische Regierung) sich an Ihnen die Zähne ausbeissen.
Dieser Umstand unterstreicht ein weiteres Mal wie krank und abartig Konzerne agieren. Steht dem Kapital ein Problem im Weg wird es gnadenlos aus dem Weg geräumt denn das Geld ist unser Gott verdammt nochmal!!!!!!!!!!!!

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wie hat doch Reinhard Mey mal gesungen:

"...doch sag die Wahrheit
und du hast bald nichts mehr zu lachen
sie werden dich
ruinieren
exekutieren
und mundtot machen...."

http://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I

Ivoir
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@wintersun Sie haben Nordamerika vergessen.
Und an das Newsteam:
In diesem Zusammenhang die Mafia zu erwähnen ist lächerlich. Wäre es ein Anliegen der Mafia, hätte dieser Artikel " Bischof in Brasilien verschwunden! Ein Verbrechen wird befürchtet" geheißen.

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Uuh, Reinhard Mey, da stellts mir manchmal die Gänsehaut auf wenn der singt, weils so stark der traurigen Wahrheit entspricht.
Ja, die Konzerne Nordamerikas gehören natürlich auch zu den Schwerverbrechern an Mensch, Tier und Umwelt.

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