Schwaiger will mit unbekümmerter
Partnerin Lisa Chukwuma nach Rio

22-jährige Vorarlbergerin will an der Seite der Ex-Europameisterin zu Olympia

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Beachvolleyball - Schwaiger will mit unbekümmerter
Partnerin Lisa Chukwuma nach Rio

Nach der erst Mitte des Monats getroffenen Partnerwahl wurde Chukwuma beim Grand Slam in Den Haag gleich ins kalte Wasser geworfen. Drei Niederlagen ohne Satzgewinn waren somit nicht wirklich überraschend. "Das war ein direkter Einstieg, für mich hat sich natürlich einiges geändert", meinte Chukwuma am Montag bei einem extra einberufenen Pressetermin in Wien.

Kein Zögern bei der "großen Chance"

Bis vor kurzem studierte die Gaißauerin in der Bundeshauptstadt Jus und spielte in der Halle für SVS Post und das Nationalteam. Für die sich bietende "große Chance" habe sie die Hallenlaufbahn aber ohne Zögern beendet und ihr Studium im achten Semester auf Eis gelegt. "Als mich Steffi gefragt hat, war mir schnell klar, dass ich sofort dabei bin", betonte Chukwuma. Dabei hat sie auch die Unterstützung ihrer Eltern. Ihr aus Nigeria stammender Vater lebt seit 30 Jahren in Österreich, ihre Mutter kommt aus Vorarlberg.

Auf Sand hatte sie bis vor zwei Wochen erst ein wenig nationale Erfahrung gesammelt. Der Neuling auf der World Tour ist 1,81 m groß und damit wie die einen Zentimeter größere Schwaiger eigentlich eine prädestinierte Blockspielerin. Die kurze Trainingserfahrung mit der Europameisterin von 2013 hat aber gezeigt, dass sie die Verteidigerposition einnehmen wird und Schwaiger wie gewohnt am Block bleibt.

Lisa Chukwuma das Gegenteil von Doris Schwaiger

Schwaiger ist überzeugt, dass ihre neue Partnerin in die Fußstapfen ihrer Ende Mai völlig überraschend zurückgetretenen Schwester Doris treten kann. "Ich wollte eine langfristige Lösung haben, der Fokus liegt auf Rio 2016", begründete die 27-jährige Schwaiger ihre Partnerwahl.

Die erfahrene Waldviertlerin glaubt, dass sie mit der unbekümmerten Chukwuma ("Sie ist in vielen Dingen das Gegenteil von Doris") die richtige Wahl getroffen hat. Vier andere Kandidatinnen waren nach gemeinsamen Trainings nicht zum Zug gekommen. Auch Trainer Martin Laciga ist vom Gelingen des Projektes überzeugt. Chukwuma habe gute Anlagen, sei wendig und lerne sehr schnell, bekräftigte der Schweizer.

Rest der Saison wird Kennenlernen

Der Rest der Saison sei wohl nur noch ein Herantasten an das Weltklasseniveau und ein gegenseitiges Kennenlernen. Im Winter wolle man dann aber im Hinblick auf die nächste Saison das volle Potenzial herauskitzeln, so Schwaiger.

Auch für sie bedeutet die neue Konstellation eine große Umstellung, bekannte die zweimalige Olympia-Fünfte. Zuvor hatte sie 14 Jahre mit ihrer Schwester zusammengespielt, die auch als Teamleaderin galt. "Es war am Anfang schon sehr ungewohnt, ich bin jetzt in einer anderen Rolle", erläuterte die Niederösterreicherin. Jetzt sei sie eben diejenige, die den Ton angibt. Aber sie selbst und auch Chukwuma müssen erst in ihre neuen Rollen hineinwachsen, gab Schwaiger zu.

Kein Druck in Klagenfurt

Beim Heimturnier ab 30. Juli stehen sie erstmals seit Jahren nicht unter Druck. Man könne diesmal locker drauflosspielen. Für Chukwuma heißt es in Klagenfurt und bei den folgenden Turnier vor allem Spielpraxis sammeln. Die Vorfreude auf das Auftreten in Klagenfurt ist ihr anzumerken. "Im Vorjahr habe ich die Schwaiger-Sisters in Klagenfurt noch aus der ersten Reihe angefeuert und jetzt spiele ich selber dort."

Die Zeit sich darüber lange Gedanken zu machen, habe sie derzeit aber ohnehin nicht. Ihr Leben bestehe neuerdings nur noch aus Training, Essen und Schlafen - den drei schönsten Dingen im Leben, sagte Chukwuma mit einem breiten Grinsen.

Auch für die restlichen ÖVV-Topteams hat die Vorbereitung auf das Heimturnier schon begonnen. Den in dieser Woche in Long Beach stattfindende Grand Slam lassen die besten rot-weiß-roten Duos allesamt aus.

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