USA treffen im WM-Finale auf Serbien

Die Serben zogen durch ein 90:85 über Frankreich ins Endspiel ein

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Basketball - USA treffen im WM-Finale auf Serbien

Die Serben waren im zweiten Semifinale vom Aufwurf an hellwach und rissen die Partie unter der Führung ihres lange Zeit überragenden Spielmachers Milos Teodosic rasch an sich. Nach einem 11:0-Run hieß es 20:10 (9. Min.). Der nächste Lauf (9:0) brachte das Team von Coach Sasha Djordjevic, der als Spieler Weltmeister 1998 war, 30:15 (13. Min.) voran. Die Franzosen fanden kaum ein Mittel, den Gegner zu stoppen, lagen zwischenzeitlich um 18 Punkte zurück und haderten mit der eigenen Offensive. Dazu leistete sich der Europameister, der WM-Gastgeber Spanien im Viertelfinale ausgeschaltet hatte, zu viele Ballverluste. Zehn an der Zahl bis zur Halbzeit hatten 18 Punkte für den Gegner zur Folge.

Aufholjagd zu spät

Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Serben, die sich mit Platz sieben bei der Europameisterschaft 2013 sportlich als letztes Team für die WM qualifiziert hatten, ihren Vorsprung zu sehr und mussten noch gewaltig zittern. "Les Bleus" mit dem immer stärker werdenden NBA-Profi Nicolas Batum (Portland Trail Blazers) verkürzten zunächst auf 65:61 (35.) und 70:66 (36.). Das Schlussviertel brachte somit nicht mehr erwartete Hochspannung. 17 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit hieß es sogar nur mehr 84:82 für Serbien. Aber das tolle Comeback der Franzosen kam zu spät.

Teodosic war mit 24 Punkten der Topscorer der Sieger. Der ehemalige ABL-Spieler Nemanja Bjelica (2007/08 bei den Traiskirchen Lions) steuerte zehn Zähler, sieben Rebounds und fünf Assists für Serbien bei. Beim unterlegenen Europameister war Batum mit 35 Punkten, er verwandelte u.a. acht von zwölf Dreipunktern, der mit Abstand erfolgreichste Werfer.

Die beiden Teams waren bereits am zweiten Spieltag des Turniers aufeinandergetroffen. In der Gruppenhase hatte sich Frankreich noch 74:73 durchgesetzt.

Jetzt träumen Serbiens Basketballer von der großen Sensation. "Das ist eine unglaubliche Chance, etwas Großartiges zu schaffen in unserem Leben", sagte Teodosic. "Es gibt Spieler, die bekommen ihr ganzes Leben lang nie die Chance, gegen die USA zu spielen. Schon gar nicht im Finale einer Weltmeisterschaft. Jeder von uns hat davon geträumt, als er noch ein Kind war."

Serben starteten schwach ins Turnier

Seit Serbien im Jahr 2006 ein eigenständiger Staat geworden war, haben beide Mannschaften im Basketball noch nie gegeneinander gespielt. Bei dieser WM sah es ebenfalls lange Zeit nicht danach aus, denn die Serben kamen im Gegensatz zu den noch unbesiegten Amerikanern nur schwer in das Turnier. Die Vorrunden-Gruppe A schlossen sie nach drei Niederlagen in fünf Spielen als Vierter ab. "Danach machte etwas Klick", sagte der frühere NBA-Profi Nenad Krstic. "Wir haben viele Gespräche geführt, unser Trainer gab uns immer Selbstvertrauen."

Nacheinander warf Serbien die starken Griechen, die Überraschungsmannschaft Brasilien sowie am Freitagabend auch noch Europameister und Spanien-Bezwinger Frankreich aus dem Turnier. "Jetzt ist unser Selbstvertrauen groß. Wir haben auch gegen die USA eine Chance", meinte Krstic. Den favorisierten Amerikanern ist es egal, auf wen sie im Finale treffen. "Es gibt keine Überraschungen bei so einer WM. Hier sind alle Teams stark", sagte Trainer Mike Krzyzewski.

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