Ebenso kritisch äußern sich laut Umfrage die befragten Bankexperten. Lediglich 19 Prozent der Banker halten eine bargeldlose Gesellschaft in Österreich in weiterer Zukunft für realistisch, wobei 34 Prozent eine derartige Entwicklung begrüßen würden.
Bargeldloses Zahlen immer beliebter
Andererseits gibt es zahlreiche Innovationen, die bargeldlose Überweisungen und kontaktlose Zahlvorgänge vereinfachen und die cash-less society befeuern. Überweisungen via Smartphone stehen bereits jetzt bei jedem zweiten Finanzexperten auf der Tagesordnung und das Bezahlen an der Supermarktkassa via Handy ist für 55 Prozent vorstellbar. Immerhin haben die Österreicher ein genauso starkes emotionales Verhältnis zur Bankomatkarte wie zu Banknoten und erstere ist bereits das beliebteste Zahlungsmittel für Einkäufe des täglichen Bedarfs.
Das Umfrageergebnis zeigt auch: Die bargeldlose Zahlung wird in Österreich immer beliebter: "Sechs von zehn Österreichern zahlen seltener mit Bargeld als noch vor 10 Jahren", sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von "marketagent.com".
Je älter, desto mehr Bargeld
Bargeld verbindet man in Österreich vor allem mit Anonymität (56,9 Prozent), Tradition (54,3 Prozent) und Bequemlichkeit (praktisch, rasch und unkompliziert: 49,5 Prozent). Der Anteil der im österreichischen Einzelhandel bar bezahlten Waren wird aus Konsumentensicht auf durchschnittlich 57 Prozent (MW) geschätzt. Ob man bargeldlos zahlt, hängt in erster Linie vom Inhalt der Geldbörse (75,9 Prozent) und der Höhe des zu zahlenden Betrags (58,4 Prozent) ab. Fast jeder Fünfte (18,5 Prozent) entscheidet außerdem danach, ob der Einkauf auf der Kontoübersicht aufscheinen soll oder nicht. Im Schnitt haben die Österreicher gut 75 Euro (MW) in der Brieftasche, wobei gilt: Je älter, desto mehr hat man „cash“ eingesteckt.
Die Sicht der Banker ist stärker rational geprägt. Für sie ist Bargeld vor allem Mittel zum Zweck. Lediglich 32 Prozent verbinden damit das Gefühl von Unabhängigkeit und 27 Prozent das gute Gefühl etwas „Greifbares“ zu besitzen. 22 Prozent der Finanzexperten sehen einen unnötigen Aufwand bei der Herstellung und Weitergabe; 30 Prozent kommen zu dem Schluss, dass Bargeld immer unnötiger wird.
52 Prozent gegen bargeldlose Gesellschaft
Eine völlige Abkehr von Banknoten und Münzen ist für die Mehrheit der Österreicher zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht vorstellbar. Dass Österreich bald zu einer bargeldlosen Gesellschaft werden könnte, ist für 82 Prozent noch Fiktion. Erst um das Jahr 2033 wird mit einer Gesellschaft gerechnet, in der nur mehr via Bankomatkarte, Kreditkarte und Co. bezahlt wird. Aktuell steht die Bevölkerung einer bargeldlosen Bezahlung noch eher skeptisch gegenüber. Nur 15 Prozent würden zum jetzigen Zeitpunkt eine cash-less society begrüßen, 60 Prozent lehnen diese sogar (eher) ab. Für mehr als die Hälfte der Befragten überwiegen in der bargeldlosen Gesellschaft die Nachteile (51,9 Prozent), lediglich 14 Prozent können darin Vorteile erkennen.
Kommentare
Keine Sorge - das Bargeld bleibt uns noch sicherlich jahrzehntelang erhalten - Politiker, Bankmanager, Firmenbosse...... müssen doch Ihre korrupten Geschäfte mit Schwarzgeld abwickeln können. Und der kleine Häuslbauer kann somit auch seine Heimwerker schwarz bezahlen :-) Anders würde unser Witschaftssystem schon lange nicht mehr funktionieren!
Und am Flohmarkt oder beim Würstlstand? Wie zahlt man dort? Genauso ein Schwachsinn wie die digitale Währung Bitcoin. Ausschliesslich da um es Betrüger zu erleichtern an die Kohle anderer Menschen zu kommen. Ich habe sogar meine Bankkarte reklamiert und bekam eine neue ohne PayPass-Funktion.
NEIN! In einem FIATGELDSYSTEM (d.h. die Banken schöpfen Geld aus Luft) auf keinen Fall!!!!!
Ich glaube Geld wird bald ganz verschwinden, so wie @HobbyOesterr Am Baumwall ;)
Bargeldlose Gesellschaft, JA, aber NUR mit einem anderen Steuersystem. Keine Steuern mehr auf Gewinne, nur noch auf Ressourcennutzung. Unser Steuersystem ist zerstörerisch für Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Bei dem System würde kein Bargeld es noch schlimmer machen http://pege.org/neos
