Firma sponsert Bärenkampf

Tierschützer decken auf: Tierfutterproduzent "Royal Canin" in Kämpfe involviert

von Bärenkampf in der Ukraine: "Royal Canin" sponserte das Event. © Bild: Vier Pfoten

Der internationale Konzern, der auch in Österreich einen Sitz hat, hat in einer Stellungnahme seine Involvierung zugegeben. Der grausame Wettbewerb fand im April 2013 in einem Waldstück nahe der ukrainischen Stadt Winnyzja statt, wie "Vier Pfoten" mitteilt. Stundenlang ist dort ein angeketteter Braunbär den Attacken von zwei bis drei Jagdhunden ausgesetzt gewesen - vor den Augen mehrerer begeisterter Zuschauer. Jede Bewegung des Bären wird dabei kontrolliert: Am anderen Ende der Kette stehen mehrere Männer, die das Tier über den Kampfplatz zerren.

Video des Bärenkampfes vom April 2013:

© Video: Vier Pfoten/YouTube

Wehrlose Bären

"Der Bär kann sich nur geradeaus oder zurück bewegen und sich nicht verteidigen. Die Hunde sind natürlich frei und sollen schnell und nahe an den Bären heran, um ihn an verschiedenen Stellen zu beißen", sagt Amir Khalil, Projektleiter von "Vier Pfoten". Der Bär werde dabei oft verletzt und bleibe meist bis zu seinem Tod angekettet. Viele Besitzer würden die Tiere im Alter auch einfach erschießen, berichtet Khalil.

Am Ende des tierquälerischen Kampfes hat ein Punktrichter entschieden, welcher Hund gewonnen hat. Auf die siegreichen Hundebesitzer wartete dann ein Pokal, auf dem das Logo der Firma "Royal Canin" zu sehen ist.

Bärenkampf in der Ukraine: "Royal Canin" sponserte die Pokale.
© Vier Pfoten Die gesponserten Pokale - ins Englische übersetzt ist darauf zu lesen: "THE CANINE CHAMPIONSHIP Canine union of Ukraine The second championship between Huskie dogs on the bears and wild boars National competitions The FILED CHAMPION ON THE BEAR ( two dogs and one bear) 25-28 April 2013

Konzern will von Kämpfen nichts gewusst haben

Das Hauptquartier des Konzerns "Royal Canin" in Frankreich hat in einer schriftlichen Stellungnahme beteuert, nichts von dem Sponsoring eines Bärenkampfes gewusst zu haben. "Die Fotos scheinen auf einer Hunde-Show in Dubovy Gay in der Ukraine vom 27. bis 28. April aufgenommen worden zu sein. Die Kollegen in der Ukraine haben bestätigt, dass wir Pokale und Gratis-Produkte für eine Hunde-Show gesponsert haben und für nichts anderes", heißt es in einem Mail an die Tierschutzorganisation. Bei den Verhandlungen mit den Veranstaltern dieser Hunde-Show sei nie die Rede von einem Bären gewesen. Die Firma habe sofort nach Erhalt der Information entschieden, das Event in Zukunft nicht mehr zu sponsern, verteidigt sich "Royal Canin".

Die Inschrift der Pokale weise sehr wohl darauf hin, dass Bären beteiligt sind, kritisiert die Tierschutzorganisation. "Es geht nicht vorrangig darum, die Firma an den Pranger zu stellen, sondern die Bären zu retten", sagt eine Sprecherin von "Vier Pfoten". Die Organisation hoffe weiter auf eine Zusammenarbeit mit dem Futtermittelhersteller, um die Bären zu befreien und ihnen ein neues Zuhause zu geben. Rechtliche Schritte behalte sich die Organisation vor, so die Sprecherin. "Es reicht nicht aus, dass sich Royal Canin verbal von solchen Aktivitäten distanziert. Der Konzern muss Verantwortung übernehmen und die Sicherstellung eines tiergerechten Lebens für die betroffenen Bären unterstützen", teilt Projektleiter Khalil mit.

Laut Schätzung der Experten sind 15 bis 20 Bären in der Ukraine betroffen. Sie sind schlecht genährt und leben in winzigen Käfigen, die sie nur für die grausamen und illegalen Kämpfe verlassen dürfen. Vier- bis sechsmal im Jahr finden derartige Wettbewerbe in speziellen Trainingscamps für Jagdhunde in der Ukraine statt.

Offizielle Stellungnahme von "Royal Canin":

Unsere Unternehmensrichtlinien legen eindeutige Verhaltensregeln fest. Die Unterstützung oder das Sponsoring von Aktivitäten, sowie auch die Forschung an Tieren, die diese schädigen können, ist in unserer Firmenethik strengstens verboten.
Die Fotos und das Video welche " Vier Pfoten" publiziert hat, wurden am 27. & 28. April 2013 während einer Hundeveranstaltung in Dubovy Gay (Vinnitsa Region in der Ukraine) aufgenommen.
Royal Canin hat sich in diesem Fall für folgende direkte Maßnahmen entschieden:
1. Unser Geschäftsführer in der Ukraine und sein Team wurden aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um jede Art von Sponsoring und Veranstaltungen zu unterbinden, die im Widerspruch zu unserer Tierschutzethik und unserer Unternehmensphilosophie stehen.
2. Eine weltweite interne Kommunikation an unsere Geschäftsführer hat diesen Vorfall aufgegriffen, um noch einmal auf unsere Verantwortung gegenüber den Tieren hinzuweisen. Darüber hinaus wurde nachdrücklich höchste Wachsamkeit und ein starkes Commitment gefordert, um in Zukunft derartige Vorgänge zu unterbinden.
„Wir haben uns in Österreich schon längst extremst strenge Auflagen vorgegeben, die sicher weit über das übliche Maß hinaus gehen und möchten damit ausdrücklich unsere ethische Verantwortung für den Tierschutz bekräftigen", sagt Royal Canin Österreich Geschäftsführer Wolfgang Kren.

Kommentare

fuerTiere
fuerTiere melden

"Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen.
Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren.
Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.
Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten.
Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie ausbeuten."
Die Tiere brauchen Ihre Hilfe!

kb2013 melden

Tiere sind sehr wohl auch dazu da dass sie gegessen werden!! wie sollen sich sonst Raubtiere ernähren?! und der Mensch ist auch ein Raubtier!!
Tiere sind nicht dazu da dass sie in Massen und unter grausamen Bedinungen gezüchtet und abgeschlachtet werden um die Gier des Menschen zu befriedigen, das trifft eher zu !

Ignaz-Kutschnberger

Man sollte die Konzern-Chefs an die Kette legen, anstatt des Bären

zuzanka

kaufe ich lange nicht mehr.

Ist ja super... und ich kauf noch das Futter von diesem Scheisskonzern

Wenn das der Wahrheit entspricht dann kann muss man ROYAL CANIN sofort boykottieren. Leider gibt es aber für jene Menschen, die dieses Tierleid verursachen noch immer keine adäquaten Strafen. Gefängnis ist das einzige Mittel!

na_geh_aber melden

...wie verlogen können Konzerne sein, um Geschäft mit dem "besten Futter" zu machen! Hab selbst einen Sarplaninac, werden als Herdenschutzhund gegen Bären und Wölfe eingesetzt, und obwohl angeschossen und es versucht wurde, ihn mit einer Schaufel zu erschlagen (in Bosnien) - so ist er ein ganz toller Hund! ...wahrscheinlich ebenso, wieviele andere (vom Menschen) geschundene Kreaturen...

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

...zähe Tiere...
Ein Typ in Sibirien wollte auch mal einen mit einem Baseballschläger niederstrecken. Da mir der Hund nicht gehörte und ich zu wenig Bargeld einstecken hatte, um ihm das Tier abzukaufen, habe ich ihm zumindest den Gnadenschuss gegeben um ihn nicht unnötig leiden zu sehen...

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