Russland meldet Abschuss von ukrainischem Kampfjet

von Russland meldet Abschuss von ukrainischem Kampfjet © Bild: APA/APA/AFP/Archiv/STRINGER

Die Krim-Brücke ist oft das Ziel von ukrainischen Angriffen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Kampfjet abgeschossen. Es handle sich um eine MiG-29, die über der Region Donezk getroffen worden sei, meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die Luftabwehr in der südrussischen Stadt Taganrog am Asowschen Meer meldete die Abwehr eines massiven Drohnenangriffs in der Nacht auf Samstag. Der Autoverkehr über die Krim-Brücke wurde vorübergehend unterbrochen.

Die ukrainischen Behörden äußerten sich nicht darüber, ob ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen irgendein Kampfflugzeug verloren haben. Bei Kämpfen in der Ostukraine haben russische Truppen indes den Druck auf die ukrainischen Verteidiger erhöht. Im Mittelpunkt der Gefechte lag das Gebiet westlich von Bachmut, wie der für die Region zuständige Kommandant Serhij Sidorin am Samstag im Fernsehen berichtete. Ziel der russischen Angriffe sei, nach Tschassiw Jar durchzustoßen.

Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums wurden 47 Drohnen des "ukrainischen Regimes" in insgesamt vier russischen Regionen abgeschossen. Auch die Ukraine meldete erneut russische Drohnenangriffe. Die Luftverteidigung des Landes habe zwölf von 15 Drohnen zerstört, hieß es.

Besonders betroffen war den russischen Angaben nach diesmal die südrussisch Region Rostow nahe der ukrainischen Grenze, wo allein 41 Attacken registriert worden seien. Auch beim Anflug auf die Stadt Morosowsk, rund 230 Kilometer von der Gebietshauptstadt Rostow am Don entfernt, seien mehrere Drohnen zerstört worden.

Die Folgen des Angriffs auf Taganrog würden noch erfasst, teilte der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, in seinem Telegram-Kanal mit. Ein Mitarbeiter des Zivilschutzministeriums, der an der Beseitigung der Folgen beteiligt war, sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Es bestehe aber keine Lebensgefahr, teilte der Gouverneur weiter mit.

Unabhängige Medien berichteten, dass die ukrainischen Angriffe in der Region Rostow auch einem Werk für russische Militärflugzeuge gegolten hätten. Über Schäden dort war zunächst nichts bekannt. Im Gebiet Kursk teilte der dortige Gouverneur mit, dass Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Drohne in das Dach eines Krankenhauses eingeschlagen seien. Verletzte gab es demnach aber nicht.

Die russischen Behörden meldeten außerdem die Unterbrechung des Autoverkehrs auf der Krim-Brücke auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, ohne weitere Details zu nennen. Die Behörden setzen häufig den Verkehr über die Brücke aus, wenn ukrainische Angriffe erwartet werden oder tatsächlich erfolgt sind.

Die Brücke verbindet über die Meerenge von Kertsch das russische Festland mit der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Sie wurde bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen und zum Teil erheblich beschädigt. So kam es im Oktober 2022 zu einer heftigen Explosion auf der Brücke. Das Prestigeprojekt, das der russische Präsident Wladimir Putin selbst eingeweiht hatte, wurde damals zu großen Teilen zerstört und später wieder repariert. Über die Brücke führen eine Straße und eine Eisenbahnlinie, sie ist für den Nachschub der russischen Truppen von erheblicher Bedeutung.

In ihrem seit mehr als zwei Jahren währenden Abwehrkampf gegen Russlands Invasion greift die Ukraine das Nachbarland immer wieder auch mit Drohnen an. So sollen militärische Ziele auf russischer Seite, die den Angriffen auf die Ukraine dienen, zerstört werden. Die Schäden und Opfer stehen aber in keinem Verhältnis zu den Folgen russischer Angriffe in der Ukraine.