Schnellbahn in Wien wird schneller

Neue Stationen und mehr Gleise für Verbindungsbahn Meidling-Hütteldorf bzw. Marchegger Ast

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Die Pläne wurden am Dienstag von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ), ÖBB-Chef Andreas Matthä, Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) präsentiert. Vorgesehen ist, die wichtige West-Ost-Trasse deutlich aufzuwerten. Möglich wird dies nicht zuletzt dadurch, dass Fern- und Güterzüge inzwischen unterirdisch - durch den Lainzer Tunnel - gen Westen bzw. in Richtung Hauptbahnhof brausen.

Auf der sogenannten Verbindungsbahn ist vor allem die S80 unterwegs. Sie durchquert die Bezirke Meidling (12.), Hietzing (13.) und Penzing (14.) und wird künftig überall über zwei Gleise verfügen. Eingleisige Abschnitte werden entsprechend erweitert. Auch die Modernisierung bzw. die Neuerrichtung von Stationen ist vorgesehen: Stranzenbergbrücke und Hietzinger Hauptstraße kommen neu dazu, umgebaut wird die Haltestelle Speising.

Auch Eisenbahnkreuzungen verschwinden: Neue Unterführungen sollen den Anrainern das Leben erleichtern. Künftig müssten sie bei Bahnübergängen nämlich noch länger warten. Denn die Taktfrequenz der Schnellbahn wird von einer Stunde auf eine Viertelstunde reduziert, wie Leichtfried ausführte. Der Beginn der Vorarbeiten an der Verbindungsbahn ist für 2020 anvisiert, die Finalisierung für 2025.

Auch der Marchegger Ast wird in Wien zweigleisig ausgebaut und mit Stationsneubauten - Hirschstetten und Aspern Nord - versehen. Die Eisenbahnkreuzungen Contiweg und Hirschstettnerstraße werden aufgelöst und ebenfalls durch Unterführungen ersetzt. Die Arbeiten am Marchegger Ast sollen bereits 2023 abgeschlossen sein.

Letztendlich, so rechnete ÖBB-Vorstandschef Matthä vor, soll die Strecke von Aspern nach Hütteldorf in nur 30 Minuten zurückgelegt werden können. Auf diesem Weg werden dann übrigens fast alle Wiener U-Bahn-Linien angetroffen - auch die künftige U2-Verlängerung (am Matzleinsdorfer Platz, Anm.).

Sämtliche Beteiligten warben heute für einen Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel. "Es lohnt sich allemal", versicherte Bürgermeister Häupl. Man spare Nerven und letztendlich auch Geld, gab er zu bedenken. Bedarf für Investitionen sieht Minister Leichtfried auch außerhalb der Stadt - etwa auf der Südstrecke: "Deshalb bauen wir ja auch den Semmeringtunnel."

Eine Einigung wurde nicht nur im Bereich Mobilität erzielt, sondern auch in Sachen Immobilien. Gemeinsam werden Stadt und ÖBB etwa die Aufschließung des neuen Stadtentwicklungsgebiets Nordbahnhof finanzieren. Noch heuer soll auf dem Areal die Baufeldfreimachung für das Projekt "Wohnallee mit Bildungscampus" erfolgen. Rund 750 Wohnungen und eine Schule werden dort errichtet.

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