Aus "ORF 1" wird "ORF eins": Küniglberg
krempelt Erscheinungsbild des Senders um

Hajek verkündet "Refreshment" ab 8. Jänner 2011 ORF 2 soll ein Jahr später modernisiert werden

Die programmliche Differenzierung von ORF 1 und ORF 2 wird nun auch auf optischer Ebene deutlich gemacht. Ab 8. Jänner wird der erste Kanal auf "ORF eins" umbenannt und bekommt ein umfangreiches "Refreshment" verpasst, wie der neue ORF-Artdirektor Michael Hajek ankündigte. Mit Blick auf die Zielgruppe "jung, gutverdienend, international und urban" wurde das Erscheinungsbild des "Ersten" kräftig umgekrempelt. ORF 2 soll vorerst unberührt bleiben, allerdings werde wohl in einem Jahr ebenfalls eine Adaption vorgenommen, wie Hajek sagte.

Aus "ORF 1" wird "ORF eins": Küniglberg
krempelt Erscheinungsbild des Senders um

Der Artdirektor, der am 1. Oktober von RTL zum ORF gewechselt ist, sprach dezidiert von einem "Refreshment", nicht von einem "Relaunch": Die starke Differenzierung zu ORF 2 sei "ein klarer Auftrag" der Arbeitsgruppe zur Reform von ORF 1, der noch stärker zum jungen Sender umgebaut werden soll. "ORF 2 wird auch in Zukunft bei der Ziffer bleiben, ORF eins wird im Gegensatz dazu ausgeschrieben werden", sagte Hajek. Die ausgeschriebene Ziffer habe "das Image des unkonventionelleren Zugangs".

Die optische Sendersprache verzichtet künftig auf herumfliegende 3D-Effekte und setzt auf ein sehr schlichtes Design, das modern wirkt und neben der Ästhetik auch die Funktionalität im Auge hat. So werden Uhrzeit und Tag bei Programmankündigungen als zentrales grafisches Element ins Bild gerückt. "Navigation ist sehr wesentlich und eigentlich wesentlicher als früher", so Hajek. Die verwendete Schriftart "Gotham" ist ebenfalls sehr jung und leitet sich von den Beschilderungen der öffentlichen Gebäude in New York her. Als Grundfarbe für die Corporate Identity dient "petrol", eine Mischung aus grün und blau.

Daneben habe man für ORF eins eine neue Audiosprache entwickelt, sagte Hajek. Diese beschreibt er als " sehr zurückgenommen, fast loungig". Zentrales Motiv ist der "Dreiklang", dem die gesprochene "Eins" folgt. Neu ist auch, dass das Ecklogo - weiter monochrom gehalten - von ORF eins nach links oben wandert. ORF 2 bleibt weiter auf der rechten Seite, wird aber ebenfalls etwas verkleinert.

Stärkeres Branding gefordert
Stichwort Orientierung: Hajek plädiert für ein stärkeres Branding der einzelnen Wochentage. Man habe derzeit schon sehr erfolgreich Serienmontag und die Donnerstagnacht eingeführt. Konsequent zu Ende gedacht sei es natürlich erstrebenswert, alle sieben Tage der Woche auf ORF zu branden und mit bestimmten Persönlichkeiten zu versehen, sagte er. Probleme für diese Pläne machen unter anderem die Sportübertragungen, vor allem an Mittwoch und Samstag.

Geprägt wird das Senderimage nicht zuletzt von den Gesichtern, die vor der Kamera zu sehen sind. Man habe "insgesamt rund 30 Personen identifiziert, die für ORF eins stehen", sagte Hajek. Diese werden in sogenannten "Identities", also Kurzclips, die beispielsweise zwischen Werbung und Programm geschalten werden, zu sehen sein. ORF eins-Personalities, mit denen bereits Clips gedreht wurden, sind etwa "ZiB"-Mann Roman Rafreider, Sportmoderator Rainer Pariasek, Stermann und Grissemann, aber auch Doris Golpashin, deren offizieller Arbeitgeber bis auf weiteres eigentlich noch Puls 4 ist.

(apa/red)

Kommentare

Refreshment ?? Entweder der Verfasser des Artikels oder der Art-Direktor können nicht Englisch. Mit den angekündigten Aktionen hat das wenig zu tun, ausser es wollen sich alle besaufen, das kann zumindest im weitestens Sinne mit Refreshment in Verbindung gebracht werden.

Refresh Es wäre vielleicht auch angebracht, bei ORF2E einen refresh zu machen!
Es ist ja sehr schön, dass die News in die Gehörlosensprache übersetzt wird, aber ist es unbedingt nötig, dass der Gebärdendolmetscher 1/3 des Bildes, sprich dir rechte Seite des Bildschirm in Beschlag nimmt, dabei das eigentliche Bild verzerrt zu sehen ist, mit dem zweifelhaften erfolg, dass z.B. Schriften rechts nicht zu lesen sind, beim Wetter und beim Sport das, was auf der rechten Seite passiert, bis zur Unkenntlichkeit verkleinert wird!
Als ob man das nicht besser lösen könnte!
Fragst den ORF, kriegst a patzige Antwort: Kaufen Sie sich ein grösseres Gerät und stellen sie die Perspektive richtig ein! Als ob das ginge!

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Tolle Zielgruppe Die Vereinigung der vier Eigenschaften dieser Zielgruppe könnte einen 26-jährihen Börsenmakler, der wöchentlich zwischen Wien und New York hin und herpendelt, darstellen. Wie oft wird der sich wohl vor den Fernseher setzen und ORF EINS schaun? *g*

Cherie60 melden

Re: Tolle Zielgruppe Ja, alleine an der Beschreibung der Zielgruppe sieht man, wie ABGEHOBEN die beim ORF sind!

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Re: Tolle Zielgruppe Genau. Sollte in absehbarer Zeit beim Refresh von ORF2 die Zielgruppe "alt,minderbemittelt, national und ländlich" lauten, werde ich als 40igjährige mittelständische Vorstadtbewohnerin sofort Klage wegen Diskriminierung einreichen und die Rückerstattung meiner GIS-Gebühren beantragen, denn dafür, dass ich dann zwischen "Fix &Foxi" und "Musikantenstadl" hin-und herschalten darf, zahl i nix;-))

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