Aufreger bei Kärnten-Wahl: Nonne darf nicht für Haider werben!

Orden der Barmherzigen Schwestern wusste nichts von der Wahl-Unterstützung! Schwester Johanna muss sich aus Komitee zurück ziehen

Die Kärnten-Wahl hat ihren ersten Aufreger: Es geht um eine Nonne, die die Wiederwahl von Jörg Haider als Landeshauptmann in einem Komitee unterstützen wollte. Das wiederum schockiert den Orden der Schwester - man hätte nichts vom aktiven Engagement von "Johanna" gewusst. Generaloberin Kätzler: "Das geht zu weit!" Konsequenz: Die Nonne muss sich aus dem Komitee zurückziehen.

Schwester Johanna, die am Freitag in Klagenfurt als Mitglied des Personenkomitees zur Wiederwahl von Landeshauptmann Jörg Haider (F) präsentiert wurde, hat ihr parteipolitisches Engagement nicht mit ihren Ordensvorgesetzten abgesprochen.

Generaloberin Gerlinde Kätzler von den Barmherzigen Schwestern in Zams in Tirol, dem Mutterhaus von Schwester Johanna, erklärte auf Anfrage der APA wörtlich: "Das geht zu weit." Sie werde sich unverzüglich mit ihrer Mitschwester in Kontakt setzen und den sofortigen Rückzug aus dem Personenkomitee verlangen. Schwester Johanna müsse dies auch öffentlich erklären.

Die Generalsekretärin der Vereinigung der Ordensfrauen in Wien, Schwester Theresia Sessing, sagte gegenüber der APA, in der Zweiten Republik habe die Bischofskonferenz wiederholt den Rückzug von Geistlichen aus der Parteipolitik betont. Das gelte für Priester ebenso wie für Ordensleute. Das Vorgehen von Schwester Johanna sei mit dieser Vorgabe "sicher nicht vereinbar", so Schwester Sessing.

Das sieht auch Generaloberin Kätzler so. Sie berichtete, Landeshauptmann Haider hätte bereits im vergangenen Herbst Schwester Johanna als Ombudsfrau gewinnen wollen. Der Orden habe dies jedoch verboten.

Erste Wahlplakate
Haider ist jetzt erstmals auch auf Plakaten zu sehen. Bisher waren die Werbebotschaften der Freiheitlichen über dritte Personen kommuniziert worden. Die am Freitag von Parteichef Martin Strutz präsentierte Plakatserie mit Haider im Mittelpunkt steht unter dem Motto "Wir vertrauen ihm". Verzichtet wird auf den Plakaten, die auch in Form von Inseraten erscheinen, auf das FPÖ-Logo.

Haider findet sich in der Plakatserie im Kreis von Jugendlichen, Familien und Wirtschaftstreibenden. Die Kernbotschaften lauten: Haider ist für Kärnten Zukunft, sichert Aufschwung, macht sich für die Familien stark und schützt die Kärntner Heimat. (APA/red)