Audi Q2:
Kleiner, feiner Hochsitz

Liebling, ich habe den SUV geschrumpft

Kleiner geht immer. Was für Computerchips jahrzehntelang oberstes Gesetz war, jetzt aber an seine physikalischen Grenzen stößt, hat in der boomenden Liga der SUVs momentan höchste Priorität. Denn nach den Kompakten stehen hier jetzt die kleinen Kompakten im Fokus des Interesses. Bislang machten sich in dieser Klasse Opel Mokka und Renault Captur das Match untereinander aus, jetzt tritt mit dem Audi Q2 ein neuer Spieler auf den Plan. Der bringt, ganz nach Ingolstädter Sitte, nebst technischer Kompetenz noch etwas mit: den Premiumanspruch.

von Motor - Audi Q2:
Kleiner, feiner Hochsitz © Bild: AUDI AG

Größenmäßig fädelt er sich zwischen dem Q3, der 20 Zentimeter länger ist, und dem fast gleich großen A3 ein, von dem er Radstand und jede Menge Technik übernimmt. Mindestens genauso wichtig: Im Q2 sitzt der Fahrer achteinhalb Zentimeter höher als im A3 - was nicht nur die Generation der Best Ager beim Einsteigen zu goutieren weiß. Und weil wir schon beim Kombinieren von Längeneinheiten und Qualitätsmerkmalen sind: Vorne sitzt man ausgezeichnet, hinten nur in puncto Kopffreiheit und wenn der Vordermann so gnädig ist, seinen Sitz nicht auf die letzte Raste zurückzuschieben. Dafür fasst der Kofferraum bis zu 1050 Liter.

© AUDI AG

Natürlich geziemt es sich, bei einem nigelnagelneuen Modell auch ein paar Worte über die Optik zu verlieren. Der Q2 kommt mit knackigen Proportionen, kurzen Überhängen und breiter Motorhaube daher. Dass sich die Audi-Designer wegen der schlanken Flanken gar nicht einkriegen können, wird dem geneigten Audi-Käufer höchstwahrscheinlich wurscht sein. Ihm werden eher die Heckleuchten ins Auge stechen, die vom Cousin VW Polo abgeschraubt sein könnten. Und natürlich verdient die Gesamterscheinung Beifall, die sich von den größeren Q-Brüdern wohltuend abhebt: keine Spur von pummelig mehr.

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Null Überraschungen gibt es an der Motorenfront: Drei Diesel und drei Benziner -jeweils 116,150 und 190 PS stark -stehen zur Verfügung. Wir haben den kleinsten Diesel ausprobiert, der sich agil und spritzig fährt und dank der serienmäßigen Progressivlenkung (zwei Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag) ein wendiges Stadtauto ist. Und, bei Bedarf, auch über Land zum Kurvenräuber wird. Den Allradantrieb, der übrigens erst ab 150 PS verfügbar ist, braucht es eigentlich gar nicht. Ebenso wenig wie die dicken 190-PS-Versionen, die es schon ein wenig sehr brachial angehen.

Ein Wort zum Premiumanspruch: Es gibt an Extras nichts, was es nicht gibt, aber das kostet dann auch extra - und zwar nicht gerade wenig.

DATEN
Ab sofort verfügbar:
1.4 TFSI: 4 Zyl., 1395 ccm, 150 PS, 212 km/h, € 27.500,-
1.6 TDI: 4 Zyl., 1598 ccm, 116 PS, 197 km/h, € 26.950,-
2.0 TDI: 4 Zyl., 1968 ccm, 150 PS, 211 km/h, € 35.300,-
2.0 TDI: 4 Zyl., 1968 ccm, 190 PS, 218 km/h, € 36.990,-

Ab 2017:
2.0 TFSI: 4 Zyl., 1984 ccm, 190 PS, ab Mitte 2017
1.0 TFSI: 3 Zyl., 999 ccm, 116 PS, ab Jänner 2017
1.6 TDI: 4 Zyl., 1598 ccm, 116 PS, S-tronic, ab Mitte 2017

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