Armenhaus für
Mindestsicherungsempfänger

Abgeordneter: "Warum braucht Mindestsicherungsempfänger Handy, TV oder Laptop?"

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Team Stronach - Armenhaus für
Mindestsicherungsempfänger

"Es muss sich wieder lohnen zu arbeiten. Viele Leute nützen den Staat nur aus. Man muss sie so erziehen, dass sie wieder arbeiten gehen", argumentierte Hagen. "Warum braucht ein Alleinstehender eine Zweizimmerwohnung, die von der BH (Bezirkshauptmannschaft, Anm.) gestellt wird? Warum braucht ein Mindestsicherungsempfänger ein Handy, einen Fernseher oder einen Laptop?", fragt sich der Abgeordnete.

Hagen: Armenhäuser als Ansporn

Seiner Meinung nach hätte etwa das Wiederbeleben von Armenhäusern Sinn: "Wenn du da mal drinnen bist, dann bemühst du dich, wieder einen Job zu bekommen." Er wolle niemanden fallen lassen, "aber es muss nicht jeder einen Luxusstandard haben", meinte Hagen. "In Armenhäusern wird man versorgt. Die Leute können gemeinnützig arbeiten und Taschengeld verdienen. Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit Fernseher sowie Dusche und WC am Gang." Ein kleines Einzelzimmer mit Bett solle die Privatsphäre garantieren.

Bei Familien müsse man natürlich schauen, dass "die Kinder nicht unter die Räder kommen". Nach Hagens Vorstellungen aber nicht in Form von rein finanziellen Zuschüssen, sondern gezielt über Lebensmittelmarken, die nicht gegen Zigaretten und Alkohol eingetauscht werden könnten.

NEOS über Team Stronach "schockiert"

Die NEOS haben sich nach Aussagen zu Mindestsicherungsbeziehern am Dienstag "schockiert" über das "mittelalterliche Menschenbild" des Team Stronach gezeigt. "Die Forderung nach Armenhäusern und Lebensmittelmarken stellen jegliche Errungenschaft moderner Sozialstaaten in Frage", meinte Sozialsprecher Gerald Loacker in einer Aussendung.

Die Pläne von Team Stronach-Mandatar Christoph Hagen würden "zu einer Erniedrigung sozial bedürftiger und meist ohnehin schon stigmatisierter Menschen führen", betonte Loacker. Im Bürgergeld-Modell von NEOS zahle sich Erwerbstätigkeit aus, ein Zuverdienst neben einer Sozialleistung würde diese nur um einen Teil verringern, anstatt sie ganz wegfallen zu lassen, warb Loacker für seine Idee.

Nachbaur distanziert sich

Dass Mindestsicherungsempfänger in Armenhäusern wohnen und Lebensmittelmarken bekommen sollen, ist nicht Parteilinie des Team Stronach, stellte Klubobfrau Kathrin Nachbaur am Dienstag klar. Kritik an den Aussagen von Team Stronach-Mandatar Christoph Hagen kam indes von den Grünen: "Das Team Stronach stellt sich damit wieder einmal außerhalb des demokratischen Grundkonsenses."

Laut Programm des Team Stronach könne ein Land nur daran gemessen werden, wie es sich um die "schwächsten Mitmenschen" sorge, betonte Nachbaur. Niemand solle in Österreich Hunger leiden oder obdachlos sein, aber jeder solle "im Rahmen seiner Möglichkeiten" einen Beitrag leisten. Auf die Frage nach etwaigen Konsequenzen für Hagen wollte Nachbaur nicht eingehen, man mache sich so etwas immer intern aus.

Empört über Hagens Aussagen zeigte sich die Grüne Sozialsprecherin Judith Schwentner: "Neben einem Grundkurs österreichischer Geschichte empfehle ich dem Team Stronach eine Factfinding Mission. Das, was sie wollen, können sie live besichtigen: nämlich im Osten Russlands oder in Nordkorea." Diktion und Inhalt der "absurden Positionen" des Team Stronach zur Mindestsicherung seien zwar "erschreckend, aber in einer funktionierenden Demokratie glücklicherweise nicht realisierbar".

Kommentare

800 Euro fürs Nichtstun ist viel zuviel! Mindestsicherungsbezieher sollten für geminnützige Arbeiten eingesetzt werden. Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen! außer er ist krank, aber die meisten sind nur faul!

Echt unerhört, bis jetzt hatte ich das TS unter Operettenpartei eingestuft aber diese Aussagen sind ja wirklich bösartig.

Ivoir

Da geh ich lieber ins Häfen!

higgs70

Ei freilich, denn mit 814 Euronen schwimmt man ja im Luxus.
Wo der Fränk die nur immer alle herbekommt, einer hübscher als der andere. Und wenn politisch der Hut brennt, beginnt man eine Neiddebatte,in diesem Fall gegen die,die ohnehin nichts haben.
Aber als Trogsitzer aus Franks politischer Recyclingsmaschine seine Zeit im Parlament abzusitzen, sich vom Steuerzahler aushalten zu lassen und gleichzeitig gegen die Mindestsicherung zu wettern wird halt nicht angehn. Wenn die nach der nächsten Wahl nicht ohnehin weg wären, hätte es direkt was von einem Drama, so ist es mehr Löwinger.

Wir brauchen keine Armenhäuser sondern leistbare Wohnungen angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse eines alleinstehenden Menschen, einer Familie, einer WG. Wir brauchen keine Lebensmittelmarken, sondern eine strenge Kontrolle darüber ob die Zuwendung einer Mindestsicherung gerechtfertigt ist oder ob sich dahinter das Sozialschmarotzertum breit macht. Denn sozial sein bedeutet nicht das Ausnutzen jener Menschen und Steuerzahler, die das gesamte System überhaupt noch am Leben erhalten.

Gott sei Dank kommt so eine Meldung von einem Hinterbänkler des Parlaments. Der Typ hat ja keine Ahnung vom wahren Leben. Abgehobenes Arschloch!

Unglaublich. Ich bin der erste der aufschreit wenn es zu Sozialmissbrauch kommt, aber was der Hagen da von sich gibt ist schon großer Scheiß. Solche Aussagen stehen in den Geschichtsbüchern und haben bei uns nichts verloren. Die Armen noch zu Knechten, so hätte ich das Team Stonach nicht ein geschätzt. Mir graust vor solchen Leuten. Echt zu Kotzen.

christian95 melden

Nicht die Armen! Sondern unsere Politiker, (vor allem Rot/Grün) haben solche Privilegien geschaffen. Zum Dank bekommen sie damit immer neue Wähler. Auf Kosten des Steuerzahlers ist unseren Politikern nichts zu teuer.

günza melden

Teilweise richtig. Aber auch die FPÖ war schon am Regieren und hat nichts weiter gebracht, als sich selbst fettbezahlte Posten zu sichern. Die Parteien sind doch alle gleich. Die Leute die echt etwas auf dem Kasten haben, werden doch von der eigenen Partei noch unterdrückt.

christian95 melden

Völlig richtig!
Daher wurden sie ja auch abgewählt. Warum das für SPÖ+ÖVP nicht gilt weiß ich nicht.
Wahltag ist Zahltag!

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