Arbeitslos trotz Hochschulabschluss: AMS meldet 11.000 arbeitssuchende Akademiker

Meisten Arbeitslosen haben nur Pflichtschulabschluss Große Nachfrage derzeit nach Kellnern und Köchen

Ein Universitätsabschluss ist schon lange keine Job-Garantie mehr. Das mussten im vergangenen Dezember knapp 10.000 Uni-Absolventen am eigenen Leib erfahren. Rechnet man die 1.622 Job suchenden Fachhochschüler dazu, stieg die Zahl der arbeitslosen Akademiker sogar auf 11.605.

Arbeitslos trotz Hochschulabschluss: AMS meldet 11.000 arbeitssuchende Akademiker

Bildung senkt zwar das Risiko, arbeitslos zu werden, dennoch waren im Dezember 9.983 Uni-Absolventen auf Arbeitsuche. Der größte Teil der Arbeitslosen, das sind 46,2 Prozent, hat allerdings nur Pflichtschule. Der Anteil der Jobsuchenden mit maximal einem Lehrabschluss lag bei 36,7 Prozent. Das geht aus der aktuellen Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.

Die Arbeitslosenquote von Personen, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben, lag im Dezember 2010 bei 21,3 Prozent. Damit besteht für diese Gruppe das größte Risiko arbeitslos zu werden. Deutlich besser ist die Situation für Personen mit einer abgeschlossenen Lehre: Die Arbeitslosenrate beträgt in diesem Bereich 7,5 Prozent und liegt damit bereits unter dem Bundesschnitt von 8,2 Prozent. Bei Absolventen einer AHS oder berufsbildenden höheren Schulen beträgt die Arbeitslosenrate 3,7 bzw. 4 Prozent. Deutlich geringer mit 2,5 Prozent ist die Rate bei Uni- und Fachhochschulabsolventen.

Zahl der arbeitsuchenden Pflichtschüler rückläufig
Im Jahresvergleich wird deutlich, dass die Arbeitslosigkeit 2010 im Schnitt um 5,5 Prozent auf 250.782 Jobsuchende zurückgegangen ist. Bei den Uni-Absolventen gab es hingegen einen Anstieg von 7,7 Prozent gegenüber 2009 auf 9.093 im Jahresschnitt. Auch bei den Absolventen einer Fachhochschule gab es ein Plus. Dieses lag betrug 8,1 Prozent, wodurch die Zahl der Betroffenen bei 1.358 lag. Am deutlichsten zurückgegangen ist die Arbeitslosigkeit laut AMS bei den Pflichtschülern mit minus 7,3 Prozent auf 98.485 Betroffene und bei den Personen mit einer Lehre mit minus 6,9 Prozent auf 85.991 Arbeitssuchende.

Am meisten Stellen für Kellner und Köche
Diese Entwicklung spiegelt auch der Stellenmarkt wider. Die meisten offenen Stellen gab es 2010 mit fast 30.000 Jobs für Kellner und Gaststättenköche. Weiters gesucht wurden Kochgehilfen und Stubenmädchen. Gefragt waren weiters Reinigungskräfte (19.225 Jobs), Warenverpacker (19.165) und allgemeine Hilfskräfte (11.085). Auf der Suche nach Personal befand sich auch der Handel. In dieser Sparte gab es 12.320 Stellen für allgemeine Verkäufer und mehr als 9.000 Lebensmittelverkäufer.

Insgesamt wurden beim AMS im Laufe des Vorjahres 404.733 offene Stellen gemeldet, das waren um 14,3 Prozent mehr als im Jahr davor.

(apa/red)

Kommentare

Steuersystem zum Menschensparen Unser Steuersystem ist zum Menschensparen
http://politik.pege.org/2009-sparen/

Dieses Steuersystem stranguliert die Wirtschaft, macht Menschen arbeitslos und ist extrem umweltfeindlich.

Arbeitsuchende Solange sich Ausbildung, Lehre oder Studium nicht nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten und Anforderungen richten, wird es auf der einen Seite viele Arbeitslose geben und auf der anderen Seite viele offene Stellen nicht besetzt werden können, was wiederum ausländische Arbeitnehmer in unser Land treibt. Wenn das das Ziel von Bildungs- und Wirtschaftspolitik ist, dann gute Nacht.

christian95 melden

Kann man diese Leute nicht zu Beamten umschulen? Österreich mit 8 Mio Einwohnern hat etwa 600.000 aktive Beamte und knapp 400.000 in Pension. Das alles zustätzlich zur sauteueren EU. (Die EU Verwaltung kostet pro Tag schon 22 Mio)
Kann man z.B. nicht mehr Spitäler bauen? (NÖ z.B baut zwei Spitäler im Umkreis von 10 km; Baden und Mödling um Arbeitsplätze zu sichern erklärt LH Pröll)

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Re: Kann man diese Leute nicht zu Beamten umschulen? wenn man all deine Postings so liest, kommt echt der gedanke, du hast ein kleines Problem?

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