Miese Arbeitsbedingungen

AK kritisiert: Überstunden, hoher Stresspegel und familienfeindliche Arbeitszeiten

Die Arbeiterkammer (AK) und der Österreichische Gewerkschaftbund (ÖGB) sehen anlässlich einer Umfrage unter 300 Betriebsräten "dringenden Handlungsbedarf" bei den Arbeitsbedingungen. Hoher Stresspegel, familienfeindliche Arbeitszeiten, Auslagerungen von Unternehmensteilen würden die heutige Arbeitswelt bestimmen, heißt es im aktuellen AK-Strukturwandelbarometer in Zusammenarbeit mit dem Institut für empirische Sozialforschung (IFES).

von Mann verzweifelt über seinem Bürotisch © Bild: Thinkstock/iStockphoto

"Die Resultate machen deutlich, dass bei den herrschenden Arbeitsbedingungen dringend Verbesserungsbedarf herrscht", so AK-Präsident Rudi Kaske in einer Aussendung.

Befragt wurden die Betriebsräte von IFES nach 30 verschiedenen Einzelaspekten - etwa Zeitdruck, Anteil von Leiharbeit, Outsourcing, Investitionen in Personal oder Einbindung des Betriebsrates. Strukturwandel findet laut dem wissenschaftlicher Projektleiter beim IFES, Georg Michenthaler, am stärksten in Unternehmen statt, die über mehr als 200 Beschäftigte verfügen, atypische Beschäftigungsverhältnisse aufweisen und ihre Entscheidungen von einer Konzernzentrale im Ausland "diktiert" bekommen.

Immer mehr Zeitdruck

Zwei Drittel der befragten Betriebsräte sahen im vergangenen halben Jahr ein Ansteigen des Zeitdrucks sowie eine Erhöhung der Flexibilitätsanforderungen. Für fast die Hälfte der Befragten sind die steigenden Flexibilitätsanforderungen vorteilhaft für die Firma, aber zwei Drittel meinen, dass dieser Wandel für die Belegschaft nachteilig ist.

Laut Umfrage werden Teilzeitkräfte in fast in jedem der untersuchten Betriebe eingesetzt – bei mehr als einem Drittel machen diese mittlerweile sogar mehr als zehn Prozent der Beschäftigten aus. Fast jedes zweite Unternehmen beschäftigt Leiharbeitskräfte.

Sechste Urlaubswoche

Arbeiterkammer und ÖGB haben anlässlich der Umfrage ihre Arbeitsmarkt-Forderungen mitten im Wahlkampf erneuert: Überstunden sollen für Unternehmen in Form einer Arbeitgeberabgabe in Höhe von 1 Euro pro geleisteter Überstunde verteuert werden. Weiter sollen All-in-Arbeitsverträge eingeschränkt werden und der Zugang zur sechsten Urlaubswoche erleichtert werden.

Um die Qualität der Arbeitsbedingungen zu steigern wollen es AK und ÖGB Teilzeitbeschäftigten erleichtern in Vollzeit zu wechseln und ältere Beschäftigte sollen besser vor Kündigungen geschützt werden. Die Arbeitnehmervertreter wollen den Anteil der Leiharbeitnehmer auf maximal 10 Prozent der Belegschaft beschränken. "Nach einer gewissen Überlassungsdauer soll ein Anspruch auf Übernahme in die Stammbelegschaft zustehen", so die Forderung von ÖGB und AK.

Kritik von Wirtschaftsbund

Nächster großkoalitionärer Studienstreit im Wahlkampf: Arbeiterkammer und Gewerkschaft haben sich mit ihrer Umfrage unter 300 Betriebsräten zu Arbeitsbedingungen in Österreichs Betrieben den Zorn von Wirtschaftsbund und Industrie zugezogen. Diese werfen den Arbeitnehmervertretern Schlechtreden vor.

Wirtschaftsbundgeneralsekretär Peter Haubner findet die AK/ÖGB-Umfrage unseriös und verwies seinerseits auf eine Market-Umfrage unter mehr als 1.000 Arbeitnehmern, wonach Mitarbeiter Überstunden machen wollten. "Zwei Drittel der Befragten Arbeitnehmer sind mit ihrem Überstundenausmaß zufrieden und schätzen vor allem die zeitliche Flexibilität, die sie durch Mehrarbeit bekommen. Der Großteil lehnt sogar zusätzliche Steuern für die Arbeitgeber ab", erklärte der ÖVP-Mandatar am Mittwoch in einer Aussendung.

Ins gleiche Horn stieß die Industriellenvereinigung: Mehr als 90 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer seien laut einer OECD-Erhebung mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden oder sehr zufrieden, der EU-Schnitt liege bei 84,3 Prozent. IV-Vizegeneral Peter Koren forderte einmal mehr eine Senkung der Arbeitskosten und flexiblere Arbeitszeiten.

Kommentare

Nur keine Panik! Die schlechten Jobs, die die Österreicher nicht machen wollen, werden auch zukünftig durch die in Massen zuwandernden Migranten besetzt werden können.

Und diese Roten sollten mal lieber überlegen alles daran zu setzen das die Wirtschaft nicht abwandert - weil sonst ist es aus mit dem Wohlstand und statt 6 Wochen gibt es 53 Urlaub! Also lieber Steuern massiv runter für Unternehmen und Mitarbeiter - dann wird der Standort Ö attraktiv. Und das geht nur durch SPAREN - d.h. streichen der total überhöhten Staatsausgaben!

Dideldumm Dideldei - ,,,," wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld....." :-)
Die Roten vermitteln ihrem Klientel das man mit weniger Arbeit mehr Wohlstand erreichen wird - das ist wohl die allergrößte Lüge die man sich vorstellen kann. Es geht nur mit viel Arbeit und Fleiß, Bildung und wieder Bildung - weil: "Gehts dem Unternehmen gut gehts auch dem gut ausgebildeten Mitarbeiter gut "

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