Die App, die hilft:
Trinkwasser für Rio

Spenden-App "I am King" soll den Ärmsten der Welt Zugang zu Trinkwasser ermöglichen

Mit einer App wollen zwei Brüder aus Salzburg Hilfsorganisationen unterstützen, die den Ärmsten der Welt Zugang zu Trinkwasser ermöglichen. Im August steht dabei Brasilien im Focus.

App "I am King" © Bild: Beigestellt

Maximilian und Philipp Haidbauer führen ein erfolgreiches Leben. Der eine ist TV-Produzent und lebt in L.A., der andere arbeitet als Pilot für Red Bull. Bei ihren beruflichen und privaten Reisen haben sie ihren Blick auf die Missstände in den verschiedenen Regionen gelenkt. Ein Umstand stört sie besonders: Rund 700 Millionen Menschen leben weltweit ohne Zugang zu Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität. Dagegen wollen die Brüder angehen. Maximilian Haidbauer sagt: "Es gibt viele Probleme auf dieser Welt, die man nicht lösen kann, aber dieses gehört nicht dazu." Zusammen gebar man die Idee, eine Spenden-App zu entwickeln. Diese soll Smartphone-Besitzer motivieren, Verantwortung zu übernehmen und in ein Hilfsprojekt zu investieren.

App "I am King"
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Die App nennt sich "I am King" und funktioniert im Grunde einfach: Auf einer Weltkarte sind verschiedene "Königreiche" eingezeichnet, in die sich der Nutzer mit Hilfe von virtuellem Geld, sogenannten "King Coins", einkaufen kann. 1.000 King Coins erhält der Spieler als Startguthaben, das entspricht etwa einem Wert von 10 Euro. Damit kann man sich theoretisch zehn Königreiche sichern. Damit ist allerdings noch nicht geholfen. Erst wer sich weitere "King Coins" mit echtem Geld zukauft und sie an die ausgewählten Gebiete verteilt, spendet auch in der Realität. Im besten Fall überbieten sich die User, wenn es um ihren Status in einem Königreich geht. Ein Beispiel: Wien kostet den ersten Spieler 100 King Coins (1 Euro), der nächste muss schon 200 King Coins zahlen, um Wien für sich in Besitz zu nehmen, der nächste 300. Der "King of the World"-Status kostet mittlerweile 10.600 King Coins (106 Euro).

App "I am King"
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Die Mittel fließen in das Hilfsprojekt "Waves For Water". Diese Organisation stellt Filter zur Verfügung, die 99,9 % aller Bakterien vernichten, also aus ungenießbarem Wasser trinkbares machen. Ein Filter, der auf einen Wasserhahn oder Schlauch passt - er kostet etwa 50 Euro -, kann vier Millionen Liter Wasser reinigen und damit rund 100 Menschen bis zu fünf Jahre versorgen. Für jeden Euro, der in "I am King" fließt, werden bis zu 29.000 Liter Wasser zugänglich gemacht.

Die App zu entwickeln dauerte ein Jahr, die Erstversion gibt es erst seit kurzem. Der Prozess wurde von den Haidbauers privat finanziert. "Bis jetzt können wir 200 Menschen für bis zu fünf Jahre mit Trinkwasser versorgen", sagt Haidbauer. Die Einnahmen des Monats August gehen ausschließlich an "Waves For Water"-Projekte in Brasilien.

App "I am King"
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Momentan ist das App ausschließlich im Apple-App-Store erhältlich. An einer Android-Version wird ebenso gearbeitet wie an Verbesserungen.

Alles zur App:
www.imking.co
www.facebook.com/imkingapp

Waves For Water:
www.wavesforwater.org
www.redbull.tv/wavesforwater

Maximilian Haidbauer produzierte eine Dokumentationsserie über das sogenannte Social Entrepreneurship. Dabei setzen Kreative ihr Talente ein, um Gutes zu tun und gleichzeitig davon leben zu können. Die preisgekrönte Doku "+27 Social Innovators of South Africa" wurde von jungen Filmtalenten aus den südafrikanischen Townships gefilmt.

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