Anna Fenninger im Porträt

Mit 25 Jahren bereits alles gewonnen, was es im alpinen Skisport zu erreichen gibt

Mit ihren 25 Jahren hat Anna Fenninger bereits alles gewonnen, was es im alpinen Skisport zu erreichen gibt. Die Salzburgerin sicherte sich am Sonntag in Meribel zum zweiten Mal en suite den Gesamtweltcup. Sie ist damit erst die dritte Österreicherin neben Annemarie Moser-Pröll (6) und Petra Kronberger (3), die mehr als einmal die große Kugel geholt hat.

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Gesamtweltcup-Siegerin - Anna Fenninger im Porträt

Österreichs Sportlerin der Jahre 2013 und 2014 hat ihrem Branchenkollegen Marcel Hirscher etwas voraus. Sie hat sich 2014 in Sotschi den Traum vom Olympiasieg erfüllt. "1994, als ich fünf Jahre alt war, habe ich gesehen, wie Thomas Stangassinger Olympiasieger im Slalom wurde. Seitdem war es einer meiner größten Träume, das auch zu erreichen", hatte sie nach ihrer Super-G-Goldfahrt in Krasnaja Poljana gemeint.

Annas Allrounderqualitäten

Die vierfache Junioren-Weltmeisterin und zweifache Europacup-Gesamtsiegerin wurde ob ihrer Allrounderqualitäten schon in frühen Jahren mit der großen Moser-Pröll verglichen. "Druck und Ehre zugleich", erklärte die Dunkelhaarige, die dann doch länger brauchte, um den Durchbruch zu schaffen und mit dem Rummel um ihre Person zurechtzukommen. Seit 2011 hat sie aber bei jedem Großereignis zumindest eine Medaille gewonnen.

Bei den Winterspielen vergangenes Jahr in Sotschi heimste sie auch Riesentorlauf-Silber ein. Von Weltmeisterschaften hat sie 2011 aus Garmisch-Partenkirchen Kombi-Gold und Team-Silber mit nach Hause gebracht, 2013 hielt sie dem enormen Druck bei den Heim-Welttitelkämpfen in Schladming am Ende doch noch stand und errang in ihrem letzten Bewerb mit Riesentorlauf-Bronze die erhoffte Medaille. Heuer in Vail/Beaver-Creek krönte sie sich die begeisterte Harley-Davidson-Fahrerin mit Gold in Riesentorlauf und Super-G zur zweifachen Titelträgerin, hinzu kam Abfahrts-Silber.

Erster Platz in der Abfahrt nur Frage der Zeit

Die Absolventin der Ski-Hotelfachschule Bad Hofgastein hält bei 14 Weltcupsiegen, elf im Riesentorlauf, zwei im Super-G und einen in der Kombination. Ein erster Platz in der Abfahrt blieb ihr bisher noch verwehrt, sie war aber schon öfters nahe dran und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es damit klappen wird.

Die 1,65 m große Fenninger ist mit dem ehemaligen Snowboarder Manuel Veith liiert. Platz im Herzen Fenningers haben auch die Geparden. Ihr Gold-Helm von Sotschi ist mittlerweile in Namibia im Besucherzentrum des Cheetah Conservation Fund (CCF) ausgestellt.

Fenninger "gewissenhaft, diszipliniert, zielstrebig"

Ihr Wegbegleiter und Vertrauenstrainer im Österreichischen Skiverband ist Meinhard Tatschl. "Sie ist gewissenhaft, diszipliniert, zielstrebig", beschreibt der Kärntner seinen Schützling. "Anna ist heuer wirklich zu einem Star gereift. Wie sie die Rennen gewonnen hat, ihre Technik, ihr Auftreten. Großartig", sagte ÖSV-Alpinchef Hans Pum in Meribel.

Für ihren deutschen Manager Klaus Kärcher ist Fenninger ein "absoluter Glücksfall für die Werbung". Wo Anna Fenninger drauf stehe, da sei auch Anna Fenninger drinnen, versicherte er.

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