Kdolsky: "Wir essen die Angst mit"

Ex-Ministerin erklärt, warum sie vom Schnitzel-Fan zur Tierschützerin wurde

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Interview - Kdolsky: "Wir essen die Angst mit"

NEWS: Sie haben vor einigen Monaten begonnen, sich vegan zu ernähren. In Ihrer Amtszeit machten Sie mit einem Schweinsbraten-Kochbuch Schlagzeilen. Warum dieser Sinneswandel?
Kdolsky: Gleich vorweg: Ich habe die österreichische Küche immer geschätzt. Aber dass Schweinsbraten meine Lieblingsspeise ist beziehungsweise war, ist falsch. Diese Mär beruhte auf einem Missverständnis. Ich habe in meinem ersten Interview auf Ö1 gesagt: "Natürlich esse ich auch Schweinsbraten." Daraufhin spaltete sich die Nation. Die einen sagten, Schweinefleisch ist ungesund, und die anderen jubelten über diese Aussage. Um den Ruf der armen Schweine zu retten, habe ich mit meinem Team dann beschlossen, ein Kochbuch mit Schweinefleisch-Rezepten von Prominenten für einen guten Zweck herauszugeben. Danach wurde ich immer als Schweinsbraten-Liebhaberin dargestellt. Das hat mich sehr geärgert.

NEWS: Aber wie kamen Sie zur veganen Ernährung?
Kdolsky: Ich habe in der Fastenzeit ein veganes Projekt gestartet. Dabei habe ich einige Zeit auf alle tierischen Nahrungsmittel verzichtet. Grund dafür war vor allem mein intensives Engagement für den Tierschutz. Ich wollte außerdem herausfinden, was mein Körper wirklich braucht. Andererseits war es mir wichtig, auf Fehlentwicklungen in der Nutztierhaltung aufmerksam zu machen.

NEWS: Was läuft denn schief in unseren Schlachthöfen?
Kdolsky: Es läuft sowohl beim Fleischkonsum als auch in den Schlachthöfen und bei Tiertransporten vieles falsch. Es ist ein Thema, bei dem leider häufig weggeschaut wird. Ich habe durch meine frühere politische Tätigkeit - ich war ja als Ministerin auch für den Tierschutz verantwortlich - einen Einblick bekommen.

NEWS: Aber es fiel doch in Ihre Zeit als Tierschutzministerin, als die Zentralschlachthöfe in der jetzigen Form eingeführt wurden.
Kdolsky: Das ist richtig. Ich musste auf Grund von EU-Vorgaben die Hausschlachtungen und die regionalen Strukturen der Schlachthöfe auflösen.

NEWS: Wieso haben Sie das nicht verhindert?
Kdolsky: Ich bin grundsätzlich eine Befürworterin der EU. Die EU ist ein faszinierendes Projekt, aber es gibt natürlich auch Bereiche, wo Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden, die ich sehr kritisch sehe. So auch diese. Wir mussten damals Hygienevorschriften umsetzen, obwohl Österreich bereits vorbildliche Hygienestandards hatte. Österreich konnte dagegen nichts unternehmen. Es war eine EU-Vorgabe, die erfüllt werden musste. Ich muss aber heute eingestehen, dass ich der Thematik Schlachthöfe zu wenig Bedeutung beigemessen habe. Österreich sollte öfter versuchen, gute Standards nicht an die EU anzupassen, sondern diese als "Goldenen Standard" für die EU vorgeben.

Das ganze Interview lesen Sie im aktuellen NEWS im Zeitschriftenhandel oder als E-Paper Version.

Kommentare

Oliver-Berg

Andrea Kodolsky benötigt Schlagzeilen. Ihrer Beraterkarriere bei PWC läuft nämlich nicht so toll, wie Sie selber glaubt. Binsenweisheiten kann jeder verkaufen, der einmal eine TV-Doku zum Thema wie wird unser Essen produziert gesehen hat? Aber Ex-Minister in Österreich sind bekanntlich ja Super-Experten. Pardon Expertinnen.

Was die EU vorschreibt wird von unseren Volksvertretern brav umgesetzt.Egal wie schwachsinnig und profitgierig die Brüsseler Vorgaben auch sein mögen.Das arme Dickerl konnte damals als verantwortliche Ministerin (!!) natürlich gar nichts dagegen machen..........

warum muß sich die Blade jetzt wieder wichtig machen !

seidenstraße

die vegane jägerin - i brich nieda!

Ausgeschweinsbratlt Frau Ex-Minister. Späte -aber immerhin doch einsichtig geworden.

Na so was, das hätten wir ohne die Schweinsbraten Ex Ministerin nicht gewußt !! Sie soll sich ernähren wie Sie will, SIe soll sichnur aus den Medien raushalten...das ist für Sie wieder nur ein Anlaß in den Medien aufzuscheinen und Ihr zurecht absolut schlechtes Image aufzupollieren...

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