So werden Sie lästige Ameisen los

Ameisen im Wald? Top. Ameisen zu Hause? Flop. Was wirklich gegen die "Biester" wirkt.

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Unerwünschte Mitbewohner - So werden Sie lästige Ameisen los

1. Späher bekämpfen

Einzelne Ameisen können Späher sein – wenn’s ihnen gefällt, folgen die Massen nach. Drum sollten schon einzelne Ameisen aus Wohnung und Haus entfernt werden, damit der Rest der Sippschaft fernbleibt.

2. Straßenräumung

Zieht sich eine Ameisenstraße durch die Wohnung, hat das meist einen bestimmten Grund. Süße Essensreste, unverschlossene Vorräte oder der übervolle Mistkübel sind begehrte Futterquellen. Als erstes gilt es deshalb, Essensreste wegzuräumen und Vorräte in verschließbare Behälter zu füllen.

3. Zugänge versperren

Danach ist es wichtig, die Schlupflöcher zu suchen und mit Klebebändern, Silikon oder Kitt zu verschließen. Wirksam ist auch das Absaugen mit dem Staubsauger und anschließende Staubbeutelentleerung.

4. "Gestank" verbreiten

Das Abwaschen der Straße mit Seifenlösung oder Essigwasser erschwert die Orientierung der Tiere und schafft - wie auch ätherische Öle oder stark duftende Kräuter - eine Geruchsbarriere. Legen Sie Farnkraut, Thymian, Wacholderblätter, Tausendgüldenkraut, Kerbel, Zitronenkraut, Lavendelöl oder Lavendelblüten wiederholt auf der Ameisenstraße aus. Dadurch wird der Orientierungssinn der Ameisen gestört und sie werden auf Dauer vertrieben.

5. Geheimwaffe Kreide

Ihre kleinen Plagegeister mögen keine Kreide. Ziehen Sie damit einen dicken Strich am Boden und frischen diesen immer wieder auf. Die Kreide soll für die Tierchen zur unüberwindbaren Barriere werden.

6. Hausmittelchen

"Chemische Mittel zur Insektenvertreibung gibt es zuhauf. Doch für die Gesundheit und die Umwelt ist es besser, statt zur chemischen Keule zu bewährten Hausmitteln zu greifen", empfiehlt DI (FH) Harald Brugger MSc, Ökotoxikologe von "die umweltberatung". Auch für die Bienen ist das gut, denn das Insektizid Cypermethrin ist nach wie vor in Anti-Ameisen-Sprays zu finden. Es soll Ameisen von Wegen, Plätzen und Terrassen vertreiben, wirkt sich aber laut Studien leider auch auf den Körperbau und die Aktivität von Honigbienen negativ aus. Bewährte Hausmittel sind: Zitronenschalen, Essig oder Zimtpulver. Legen Sie diese intensiv riechenden Gewürze vor den Zugängen aus.

7. Der Blumentopftrick

Roger Bähr von der Deutschen Ameisenschutzwarte empfiehlt eine sanftere Methode, die lästigen Ameisen loszuwerden: den "Blumentopftrick". Dazu muss man einen Tontopf 24 Stunden lang in Wasser einweichen. Als nächstes geben Sie Zeitungspapier hinein, füllten ein bisschen Marmelade und Zucker dazu und stellen den Topf dann kopfüber auf das Nest. Das Ameisenheer, so der Experte, werde binnen weniger Tage komplett dort einziehen – und dann kann man es per Kehrschaufel und Tüte einsacken und woanders hinbringen, beispielsweise auf einen Komposthaufen.

8. Nest überschwemmen

Wenn sich das Nest in einem bereits angelegten Kübel oder Blumenkasten befindet, setzen sie diesen wiederholt unter Wasser, bis sich das Volk einen neuen Wohnort gesucht hat.

9. Wenn gar nichts hilft, hilft Chemie

Fraßgifte wirken bei der Wegameise übrigens oft gar nicht. "Die Bekämpfung dieser Art ist schwierig: An viele handelsübliche Fraßgifte geht sie nicht", so der Darmstädter Zoologe Alfred Buschinger. Für alle, die keine Skrupel haben, die Tiere zu töten, und keine Kinder im Haushalt sind, sind Köder dennoch eine Option. Sie enthalten einen Lockstoff verbunden mit einem Insektizid wie Fipronil oder Spinosad. Die Ameisen nehmen das Gift auf und tragen es in ihren Bau. Für Menschen und Säugetiere sind die Stoffe nicht gefährlich. Auch Hirschhornsalz hilft: Der Backzusatz tötet Ameisen und dient zusammen mit Zucker ausgelegt als Köder. Wenn alle Maßnahmen wirkungslos bleiben und der Befall zu schlimm wird, sollten Sie sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden.

Weiterführender Link:
In der Broschüre "Ameisen, Motten & Co" und im Poster "Ungebetene Gäste" gibt "die umweltberatung" Tipps, um Ameisen und andere ungeliebte Tiere fernzuhalten. Davon profitieren Gesundheit, Umwelt und auch die Bienen.

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