Am Pranger: In den USA werden verurteilte Ladendiebe zur Strafe öffentlich gedemütigt

Attalla City: Menschenverachtende Art der Bestrafung

Am Pranger: In den USA werden verurteilte Ladendiebe zur Strafe öffentlich gedemütigt

Ihr Schicksal haben sie Richter Kenneth Robertson Jr. zu verdanken. Der ehrenwerte Mann des Attalla City Gerichtes hat einen neuen Weg der Bestrafung ins Leben gerufen. Wer im Wal-Mart stiehlt hat die Wahl: 60 Tage Gefängnis oder an zwei aufeinander folgenden Wochenenden für vier Stunden vor dem Geschäft Buße tun. Behängt mit einem Schild, auf dem die begangene Tat protokolliert wird.

Demütigung als erzieherische Maßnahme. Abschreckung das erhoffte Ziel. "Ich will niemanden bestrafen. Ich will niemanden bloß stellen. Ich halte mich nur an die Anordnung des Richters", beruhigt Wal-Mart-Manager Neil Hawkings sein Gewissen. "Aber ich denke, es wird eine abschreckende Wirkung haben, vor allem für die Jugend." Viele würden es sich in Zukunft zwei Mal überlegen, ob sie stehlen, glaubt der Geschäftsführer.

Umstrittene Strafe
Die revolutionäre Form der Strafe ist umstritten. Vorbeigehende Menschen hätten ihr gesagt sie empfänden ihre Erniedrigung als grausam, berichtet Fithian, die ihre Unschuld beteuert und das ihr zur Last gelegte Vergehen abstreitet, der "Gadsden Times". Die Idee des Richters stößt allerdings auch auf breite Zustimmung. "Die einzigen Reaktionen die ich bisher erhalten habe, waren soweit positiv", erklärt Hawkings.

Noch handelt es sich um einen Versuch und Lisa Fithian ist das erste Versuchskaninchen. In den nächsten Wochen werden weitere Verurteilte ihre Schande teilen. In einem Monat möchte Robertson den Erfolg seiner Maßnahme begutachten und dann entscheiden, ob er daran festhält. Der normale Strafrahmen für Ladendiebstahl beschränkt sich üblicherweise auf eine Geldstrafe, Bewährung und Zutrittsverbot zum Geschäft.

Ob andere Städte dem Beispiel Attalla Citys folgen werden, bleibt abzuwarten. Überraschen würde es in den USA wohl kaum.

(red)