Alter Name, neues Glück

Die Telekom Austria will wieder Telekom Austria heißen. Die mit viel Geld etablierte Dachmarke jet2web wird demnächst aufgegeben. Die Vorbereitungen dafür laufen.

Alter Name, neues Glück

Was die Haupteigentümer ÖIAG und Telecom Italia mit dem Unternehmen vorhaben, wissen die Aktionäre noch immer nicht. Die Investmentbanker und Berater tüfteln seit Wochen an Konzepten, wie der Ausstieg der Italiener mit den Interessen der Österreicher in Einklang zu bringen wäre. Die Antwort steht aus, wie in einer Endlosschleife tönt es: Bitte warten ...

Eine wichtige Entscheidung ist in der Telekom Austria (TA) aber immerhin gefallen: Die Konzernmarke jet2web wird wieder aufgegeben. Ursprünglich war vorgesehen, den Namen Telekom Austria durch das modernistische Kunstgebilde jet2web komplett zu ersetzen. Dieser Plan wird nun fallengelassen.

Weichen gestellt
Der neue starke Mann des heimischen Telefonriesen, der für Marketing und Technik zuständige Vorstand Rudolf Fischer, bestätigt, wohin die Reise geht: "Wir überlegen, wieder Telekom Austria als Brandname zu positionieren." Jetzt werden die Weichen dafür gestellt. Im zweiten Quartal 2002 soll Fischer den Abschied von jet2web – von weniger polyglotten Telefonkunden auch als "jetzweb" gelesen – einleiten. Die Damen in der Vermittlung des Konzerns ersparen sich somit künftig den Zungenbrecher "jet2web Telekom, guten Tag".

Der Erfinder des Namens jet2web, der frühere Marketingchef Heinz Brasic, ist nach einem verlorenen Machtkampf mit Telekom-General Heinz Sundt längst zurückgetreten. Brasic drückte jet2web als Marke durch, weil er dem Unternehmen im Vorfeld des Börsengangs im November 2000 ein moderneres Image verpassen wollte. Zu den glanzvollen Hochzeiten der Interneteuphorie, als man sich darauf einigte, war das auch die richtige Strategie. Doch schon zum Zeitpunkt der Börseneinführung war das Webfieber längst vorbei – im Gegenteil: Bei den meisten Investoren, die viel Geld verloren hatten, machte sich ein regelrechter High-Tech- Frust breit. Und seither läßt sich mit einer Anlehnung an das Internetgeschäft nur noch wenig gewinnen.

200 Schillingmillionen investiert
Rund 14,5 Millionen Euro (200 Millionen Schilling) – zusätzlich zum normalen Marketingbudget – hat die Telekom investiert, um die Marke jet2web zu etablieren. Boß Heinz Sundt hat wohl deswegen lange gezögert, die Kehrtwende zu vollziehen – auch wenn der Generaldirektor nie ein glühender Fan der Wortschöpfung seines früheren Vorstandskollegen war. Außerdem fürchtete Sundt, die Kunden zu verunsichern, wenn ein mit viel Aufwand eingeführter Name sofort wieder verschwindet.

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