Ab 1. März: Alkohol, Zigaretten
und Autos werden teurer

Steuerpaket tritt in Kraft: Konsumenten spüren Auswirkungen ab dem Wochenende

Am Samstag tritt das Steuerpaket der Regierung in Kraft. Die Konsumenten könnten die Auswirkungen schon am Wochenende bemerken: Die Alkoholsteuer auf gebrannte Getränke steigt um 20 Prozent, pro Flasche Sekt wird eine "Schaumweinsteuer" von 75 Cent fällig. Raucher werden das "Abgabenänderungsgesetz" spätestens spüren, wenn ab Montag die Zigarettenpreise steigen.

von Staat verdient sich an Alkohol und Zigaretten dumm und dämlich © Bild: Thinkstock/iStock

Die zum Japan Tobacco-Konzern gehörende Austria Tabak erhöht die Zigarettenpreise ab Montag um 20 Cent pro Packung. Eine Packung Memphis Classic wird damit 4,40 Euro kosten. Marktführer Philip Morris machte auf APA-Anfrage keine Angaben über die geplanten Preiserhöhungen. Weitere Preissteigerungen in den nächsten Jahren werden folgen, denn weitere jährliche Steuererhöhungen bis 2017 sind schon beschlossen.

Die nun wiedereingeführte Schaumweinsteuer gilt für Champagner, Sekt und Prosecco Spumante. Hier werden ein Euro pro Liter (also 75 Cent je Flasche) fällig. Wer sich die Steuer sparen will, muss Prosecco Frizzante kaufen - der gilt (wegen des geringeren Flaschendrucks) nämlich steuerlich als Wein.

Teuerungen für Autobesitzer

Für Autobesitzer steigt ab 1. März die motorbezogene Versicherungssteuer - wobei die Regierung betont, dass es sich um die erste Anhebung seit 2000 handelt. Außerdem werden leistungsstarke Autos stärker belastet, als schwach motorisierte: Hat das Auto 105 PS, macht das Plus laut Regierungsberechnungen rund 45 Euro jährlich aus (auf 394 Euro), bei 147 PS sind es bereits rund 80 Euro zusätzlich.

Auch wer ein Auto kauft und es ab 1. März anmeldet wird dafür in der Regel mehr zahlen müssen - allerdings werden Kleinwagen mit niedrigem Spritverbrauch durch die Neuberechnung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) teilweise auch billiger. Maximal fällig werden jedenfalls 32 Prozent vom Kaufpreis. Außerdem gilt eine Übergangsfrist: Wer den Kaufvertrag für sein neues Auto vor dem 16. Februar unterschrieben hat, kann - so die Auslieferung vor 1. Oktober erfolgt - noch die alte NoVA zahlen. Es sei denn, die "NoVA Neu" ist günstiger, dann kann auch das neue Modell gewählt werden.

Das erwartet sich die Regierung davon

Insgesamt erwartet sich die Regierung durch das Abgabenänderungsgesetz heuer Einnahmen von rund 770 Mio. Euro, ab 2015 sollen es 1,2 Mrd. Euro sein. Große Brocken sind neben der Tabaksteuer (bis zu 250 Mio. Euro jährlich) und den höheren Autosteuern (rund 280 Mio. Euro jährlich) auch die Einschränkung der Gruppenbesteuerung für Konzerne (50 Mio. Euro), ein Steuermalus für Managergehälter ab 500.000 Euro jährlich (60 Mio. Euro) und die Erhöhung der Bankenabgabe (90 Mio. Euro).

Freuen dürfen sich über die Steuererhöhungen auch Länder und Gemeinden: Beim Bund bleiben nämlich nur etwa zwei Drittel der Mehreinnahmen, der Rest fließt über den Steuerverbund des Finanzausgleichs zu Ländern und Gemeinden weiter. Selbst die Bankenabgabe, die ja eigentlich die Bankenhilfe der Bundesregierung finanzieren sollte, wird mit Ländern und Gemeinden geteilt.

Hier geht's zum NoVA-Rechner von Autorevue.at!

Kommentare

christian95 melden

Obwohl wir bereits vorher eine der höchsten Steuerquoten weltweit hatten, erhöhten SPÖ+ÖVP wieder einmal die Steuern besonders für Autofahrer und Pendlern. Sämtliche Arbeitnehmervertreter von ÖGB und AK (SPÖ+ÖVP) stimmten dafür.
Und WIR? Wir wählen sie dafür auch noch immer wieder!

christian95 melden

....und danach (Steuererhöhung im Parlament) gingen SPÖ+ÖVP gemeinsam auf den Opernball und feierten auf Kosten der Steuerzahler.

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