Causa Aliyev: Betäubungsmittel in Blut

Bei einer ersten Analyse der Gerichtsmedizin Hinweise auf Barbiturate festgestellt

von
Wien - Causa Aliyev: Betäubungsmittel in Blut

Laut Ö1 wurden im Blut des Toten bei einer ersten Analyse der Gerichtsmedizin Hinweise auf Barbiturate festgestellt. Diese Substanzklasse ist in Österreich als Medikament fast gänzlich verboten. Dass Aliyev eine derartige Substanz verschrieben wurde - etwa von einem Gefängnisarzt - sei somit praktisch auszuschließen. Das Ergebnis einer genauen toxikologischen und pharmakologischen Untersuchung soll in einigen Tagen vorliegen.

Fund bestätigt

Die Staatsanwaltschaft bestätigt den Fund von Betäubungsmittel im Blut des verstorbenen kasachischen Ex-Botschafters Rakhat Aliyev. Allerdings handle es sich um einen "Vortest", bei dem "Spuren von Barbituraten" gefunden worden seien, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Freitag gegenüber der APA.

Dieses Ergebnis sei nur "vorläufig" und das toxikologische Gutachten müsse abgewartet werden, so Bussek weiter. Das Ergebnis einer genauen toxikologischen und pharmakologischen Untersuchung soll in einigen Tagen vorliegen.

Was sind Barbiturate?

Barbiturate, von denen Spuren im Blut des verstorbenen kasachischen Ex-Botschafters Rakhat Aliyev gefunden wurden, werden vor allem in er Anästhesiologie verwendet. Sie wirken dämpfend auf das Nervensystem, schlaffördernd und krampflösend, erläuterte eine Expertin der Apothekerkammer am Freitag der APA. In höheren Dosen gehen sie auf das Atemzentrum und auf den Blutdruck.

Ihre Wirkung setzt sehr schnell ein und hält auch nur sehr kurz an. Daher werden sie vor allem zur Narkoseeinleitung verwendet. Alleine werden sie nur für sehr kurze Eingriffe als Narkosemittel verwendet. In Tablettenform gibt es Barbiturate nur für ein Präparat zur Epilepsiebehandlung.

Eine tödliche Überdosierung ist mit diesem Präparat nur sehr schwer möglich. Ein erwachsener Mensch würde etwa 20 bis 30 Gramm des Wirkstoffs benötigen, was rund 100 Tabletten entsprechen würde. Vor dem Ableben würde ihm dazu übel werden und er müsste erbrechen.

Kommentare

... da könnte noch ein gehöriger Skandal auf die Republik zukommen.

Wow. Ein beleidigter Strache, Hundertausende Beiträge. Ein mutmaßlicher Skandal, der jemanden das Leben gekostet hat... naja..... ich bin gespannt, wie die weitere Aufarbeitung ausgeht. Ich habe jedoch die Befürchtung, daß es ausgeht wie das Hornberger Schießen

Oliver-Berg

Ein Kleiderhaken, an dem sich Herr Aliyev aufgehängt haben soll, trägt nur ca. 25 bis 30 kg. Sich mit Mullbinden einen Strick zu basteln und sich daran zu erhängen, dauert extrem lang und ist äußerst schmerzhaft. Wahrscheinlich wurde Herr Aliyev zuerst betäubt, erwürgt und dann am Haken aufgehängt, damit es wie Suizid aussieht. Das Betäubungsmittel wird von militärischen Geheimdienst verwendet.

Oberon
Oberon melden

Verständlich, dass es der öst. Justiz angenehmer wäre, hätte der ehemalige kasachische Botschafter Selbstmord begangen. Ich habe nicht sämtliche Artikel über ihn gelesen, weiß daher
auch nicht genau, worum es geht. Trotzdem - es kann nicht sein, dass man in hiesigen Gefängnissen um sein Leben fürchten muss. Das ist das Eine, das Andere ist: Angeklagte sollen sich dem Gericht und dem Urteil...

Oberon
Oberon melden

2.) ... für ihr Vergehen stellen müssen. SO gehört es sich und SO ist es richtig. Amen!

Da bin ich jetzt ja wahnsinnig neugierig über das Endergebnis der Gerichtsmedizin. Unter Umständen haben die Rechtsanwälte des Verstorbenen ja gar recht. Wäre wahrlich ein Skandal für die österr.Justiz die ja felsenfest behauptet, es sei ein suizid gewesen.

Seite 1 von 1