"Viele von ihnen leben elendig und völlig vernachlässigt auf bloßem Betonboden in engen, finsteren Käfigen, die nur einige wenige Quadratmeter umfassen ", teilt Thomas Pietsch, Wildtierexperte der Tierschutzorganisation, in einer Aussendung mit. Oftmals haben die Tiere zuvor in freier Wildbahn gelebt. Nicht selten werden die Bärenmütter getötet, um an ihr Jungen zu kommen, die dann später in engen Käfigen oder an Ketten ihr Dasein fristen. Die Bärenbesitzer platzieren sich in der Nähe von Restaurants, Tankstellen oder Hotels, um Kunden und Touristen anzulocken, wie die Tierschutzorganisation berichtet. "Die meisten leiden unter massiven Verhaltensstörungen und haben offene Wunden. Manche stehen sogar kurz vor dem Hungertod", sagt Pietsch.
Manche von ihnen, sogenannte Selfie-Bären, würden im Sommer an Stränden und Straßen als Fotomotiv zur Schau gestellt werden. Braunbären in freier Wildbahn sind nach albanischem Gesetz und aufgrund internationaler Vereinbarungen zwar geschützt, dennoch floriert in Albanien seit Jahren der illegale Handel mit den Tieren.
Bier-Bär Tomi
Als trauriges Beispiel führen die Tierschützer den Bier-Bären Tomi an: Er ist in einem engen, feuchten und schmutzigen Betonkäfig neben den Toiletten eines Restaurants eingesperrt. "Tomi zeigt starke Verhaltensstörungen; zum Beispiel läuft er unterbrochen in seinem engen Käfig auf und ab und beißt sich selbst", sagt Pietsch. In diesem Käfig könne der Bär nicht einmal grundlegende natürliche Verhaltensweisen ausleben. Zu allem Übel hätten die Tierschützer auch noch beobachtet, wie der Besitzer Tomi Bier anstatt Wasser zu trinken gegeben habe.
Selfie-Bärin Jeta
Ein ähnlich schlimmes Schicksal hat Selfie-Bärin Jeta erlitten. Sie wird von ihrem Besitzer an eine Kette, die durch die Nase gezogen wurde, zu Stränden und touristischen Hotspots geführt. Dort können dann Menschen für ein wenig Geld ein Selfie mit der Bärin machen. Eine derartig angebrachte Kette erzeuge schlimme Schmerzen beim Bären, sobald der Besitzer daran zieht, wie "Vier Pfoten" mitteilt. "Es ist eigentlich völlig absurd, einen solch traurigen Anblick als leichte Unterhaltung anzusehen. Doch manche Leute wissen nicht, dass Bären wie Jeta leiden und brutal gezwungen werden, Menschen zu unterhalten", sagt der Experte.
Die Tierschutzorganisation und das albanische Umweltministerium haben im letzten Frühjahr eine Vereinbarung unterschrieben, gemeinsam an einer nachhaltigen und tierschutzgerechten Lösung für diese Bären zu arbeiten. Dafür müssten - so die Forderung der Tierschützer - die geltenden Rechtsvorschriften strenger durchgesetzt werden.
Helfen können Interessierte den Bären via Online-Petition: www.savethesaddestbears.com; Über 20.000 Unterschriften konnten bereits gesammelt werden, 50.000 sind das nächste Ziel der Tierschützer.
Kommentare
So gehen Menschen mit dem Leben um. Mit dem Leben anderer Wesen wie auch mit dem der eigenen Spezies. Wir ruinieren den gesamten Planeten durch die ewige Wiederholung der psychotischen Rollenspiele unserer Vorfahren. Der Gastauftritt des Homo Sapiens auf der Erde wird ein relativ kurzer sein.
Eine Schande und Schweinerei sondergleichen!!!!