Obst und Gemüse oft gespritzt

Pestizid-Rückstände aller untersuchten Proben lagen unter zulässigen Grenzwerten

Wieviele Pestizide stecken in Ihrem Apfel? Die Arbeiterkammer hat es getestet und bei fast drei von vier untersuchten Produkten aus dem Ausland und dem Inland Schädlingsbekämpfungsmittel nachgewiesen. Allerdings lagen die Rückstände unter den gesetzlichen Grenzwerten.

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AK Test - Obst und Gemüse oft gespritzt

Die AK hat 60 in- und ausländische Obst- und Gemüseproben auf Pestizide untersuchen lassen. Die Ergebnisse zeigen:

  • Bei 42 von 60 untersuchten Produkten (70 Prozent) wurden Schädlingsbekämpfungsmittel über der Nachweisgrenze festgestellt. 18 waren pestizidfrei.
  • Bei keinem Produkt lagen die Rückstände über dem gesetzlichen Grenzwert - es war also kein Produkt lebensmittelrechtlich zu beanstanden.
  • Ausländische Produkte waren häufiger gespritzt als inländische. + Bei 14 der gespritzten 42 Früchte (23 Prozent) wurde jeweils ein Schädlingsbekämpfungsmittel nachgewiesen, bei 28 (47 Prozent) waren mehrere Pestizide zu finden.
  • Die Belastung der Produkte lag bei inländischem Obst im Schnitt bei 17 Prozent der geltenden Höchstwerte, bei ausländischem Obst bei 27 Prozent der Höchstwerte und bei inländischem Gemüse bei rund 1,5 Prozent der Höchstwerte.

Waschen nicht vergessen!

"Konsumenten müssen vertrauen können, dass die Schadstoffbelastung bei herkömmlichen Obst und Gemüse so gering wie möglich ist", sagt AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. "Wer Pestizide vermeiden will, sollte eher zu Bioprodukten greifen. Um sicher zu gehen, sollte Obst und Gemüse vor dem Essen gut abgewaschen werden."

Nebenwirkungen

"Die Konsumenten brauchen Klarheit", betont Zgubic. Daher sollen die bestehenden Grenzwerte überprüft werden, da viele Schädlingsbekämpfungsmittel hormonelle Wirkungen haben. Amtliche Untersuchungsergebnisse sollen veröffentlicht werden, etwa im Internet, damit sich KonsumentInnen informieren können. Sind bei Nachkontrollen Missstände noch immer nicht abgestellt, sollen Produkt, Erzeuger und Verkäuferbetrieb veröffentlicht werden.

Zum Test: Die AK hat stichprobenartig 60 Früchte bei Merkur, Interspar, Hofer, Lidl, Zielpunkt und am Nasch- und Kutschkermarkt in Wien eingekauft. Die Lebensmitteluntersuchungsanstalt Klosterneuburg hat die Früchte auf 450 Einzelstoffe an Pestiziden untersucht, vor allem auf Stoffgruppen wie Organochlor-, Organophosphorpestizide oder Carbamate. Es wurde inländisches Obst und Gemüse gekauft (Äpfel, Erdbeeren, Karotten, Gurken, Paprika, Salat), ausländisches Obst (Bananen, Kiwi, Orangen, Äpfel, Erdbeeren, Birnen, Trauben), exotische Früchte (Papaya, Mango) sowie Reis und Erdäpfel.

Weiterführender Link:
Mehr Details zur Untersuchung über die Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln bei Obst und Gemüse finden Sie unter wien.arbeiterkammer.at

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