Getrennte Strände?

Bei Wahlsieg der Islamisten könnten Strände mit Geschlechtertrennung eingeführt werden

von Ägypten - Getrennte Strände? © Bild: Corbis

Im Falle einer Machtübernahme durch die Islamisten befürchten viele Ägypter einen weiteren Rückgang der ohnehin stark eingebrochenen Touristenströme. Zu Recht? Salafisten hatten wiederholt erklärt, Touristen zum Tragen eines Kopftuchs zwingen zu wollen und in den Badeorten Bikini und Alkohol zu verbieten. Keine guten Aussichten für zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung Ägyptens, die in der Tourismusbranche tätig sind, vor allem in den Badeorten am Roten Meer und den Ausgrabungsstätten im Niltal.

Ja zum Tourismus
Der Sprecher von El Nur, Nader Bakkar, hatte dem Satellitensender CBC gesagt, seine Partei wolle den Tourismus keineswegs verbieten, sondern stärken. Während die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit der Muslimbrüder in Kairo eine Konferenz mit dem Titel "Stärken wir den Tourismus" organisierte, hielt die salafistische Partei El-Nur in Assuan eine Konferenz ab, um Angestellte des Tourismussektors zu beruhigen.

Zugleich besuchten Mitglieder der Partei für Freiheit und Gerechtigkeit die Pyramiden von Gizeh in Kairo, um "die Unterstützung der Muslimbrüder für den Tourismus" auszudrücken, während der oberste Führer der islamistischen Bewegung, Mohammed Badie, für Fotos mit Touristen in Luxor posierte.

Geschlechtertrennung an Stränden
Allerdings scheint nicht die prinzipielle Frage nach Unterstützung des Tourismus gewichtiger, sondern die Frage welche Art des Tourismus die Partei gedenkt zu unterstützen. Die Mitglieder der Partei für Freiheit und Gerechtigkeit streben nämlich einen Tourismus gemäß den islamischen Prinzipien an - und zwar mit nach Geschlechtern getrennten Stränden.

Kommentare

Ach; ist doch einfach: Niemand zwingt uns dort zu Urlauben. Es gibt so viele andere Schöne Fleckerl auf dieser Welt. (noch)

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