Abba-Star Agnetha wird 65

Sex-Appeal und Imageproblem: Blonde Schönheit machte auch Tiefen durch

Kann man sich in einen Menschen verlieben, wenn man nur seine Stimme kennt? Björn Ulvaeus soll es so ergangen sein. Als er Agnetha Fältskog zum ersten Mal im Radio singen gehört habe, sei es um ihn geschehen. Später trafen die beiden in einer TV-Show aufeinander. "Sie haben sich Hals über Kopf in eine Beziehung gestürzt", erzählt Ingmarie Halling, Kuratorin des Abba-Museums in Stockholm.

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Happy Birthday - Abba-Star Agnetha wird 65

Dass sie zusammen Teil einer der größten Bands der Musikgeschichte würden, wussten die beiden da noch nicht. Auch nicht von den Krisen, die das mit sich bringen würde. Vor allem Agnetha machte es nicht immer glücklich, das A von Abba zu sein. Am Sonntag (5.4.) wird Fältskog 65 Jahre alt.

Die Blondine ist die aus der schwedischen Popband, an die sich viele wohl am besten erinnern. Ihrer hohen Stimme und brav-erotischen Ausstrahlung auf der Bühne verfiel nicht nur Bandkollege Ulvaeus, mit dem sie neun Jahre verheiratet war.

Männer schmachteten Agnetha an, als sie 1974 mit "Waterloo" beim Eurovision Song Contest den Durchbruch mit Abba feierte. Und später, als sie "Mamma Mia" (1975), "Dancing Queen" (1976) oder "The Winner Takes It All" (1980) trällerte - und sich zeitweise selbst ziemlich unsicher fühlte.

"Sie hat sich auf der Bühne nicht wohlgefühlt und das Reisen nicht besonders gern gemocht", sagt Monique Hoevens vom Internationalen Abba-Fanclub. Als die vier Bandmitglieder - Agnetha, Björn, Benny Andersson und Anni-Frid ("Frida") Lyngstad - nach einem Welthit nach dem nächsten erst privat und dann auch beruflich getrennte Wege gingen, gaben viele der blonden Schönheit die Schuld.

"Ich finde nicht, dass das fair war"

"Ich finde nicht, dass das fair war", sagt Hoevens. "Es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht", sagen Agnetha, aber auch ihre früheren Bandkollegen seitdem immer wieder in Interviews. "Sie wollten etwas anderes ausprobieren", sagt Museumskuratorin Halling.

Agneta zog sich zurück

Fältskog zog sich zurück. Zunächst blieb sie auch als Solokünstlerin aktiv, wollte aber vor allem mehr Zeit für ihre Familie haben, für die beiden Kinder Linda und Peter, die sie mit Ulvaeus hat. "Sie verstehen sich immer noch sehr gut", sagt Hoevens über Abba. "Wenn sie zusammen sind, werden sie immer nostalgisch."

Aus den Mündern der Bandmitglieder klingt das manchmal anders. "Unglaublich schlechtes Timing", nannte es Benny Andersson bei der Eröffnung des Abba-Museums in Stockholm 2013 in der Zeitung "Expressen", dass Fältskog sich nicht blicken ließ. Er, Ulvaeus und Lyngstad traten zu dritt auf.

Comeback

Allerdings hatte Fältskog zu der Zeit auch einiges um die Ohren: Im Mai 2013 erschien ihr Soloalbum "A", das erste mit eigenen Songs seit Jahrzehnten. Davor hatte sie zuletzt 2004 ein Album mit neuen Versionen von Popsongs anderer Sängerinnen herausgebracht. Mit "A" überraschte Fältskog die Fans - und schien den Rummel sogar zu genießen. Fan Monique Hoevens hofft: "Vielleicht überrascht sie uns noch einmal."

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