Das Geheimnis des Tutanchamun

Infrarot-Scans lassen verborgene Grabkammer in Cheops Pyramide vermuten

Bei Analysen an der Cheops-Pyramide und drei weiteren Pyramiden nahe Kairo haben Forscher mysteriöse Temperaturunterschiede aufgespürt, die auf versteckte Kammern hindeuten könnten. Die neuen Infrarot-Aufnahmen im Rahmen des Projekts "Scan Pyramids", sind mögliche Beweise für eine verborgene Grabkammer hinter jener Tutanchamuns.

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    Die Pyramide von Khufu , altägyptisch für Cheops in einer aktuellen Aufnahme

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    Das Forscherteam "San Pyramids" vor den Pyramiden in Gizeh

Laut National Geographic hat das ägyptische Ministerium für Altertümer bestätigt, dass eine durch die Scans sichtbar gewordene Wand in der Grabkammer des legendären Tutanchamun auf einen dahinter liegenden Raum hinweisen könnte. Die Ergebnisse stützen die Vermutung des britischen Archäologen Nicholas Reeves, hinter der Grabkammer gebe es eine weitere verborgene Kammer - in der die legendäre Königin Nofretete begraben worden sein könnte. Deren Mumie ist bislang unentdeckt.

Tutanchamun, dessen goldene Totenmaske weltbekannt ist, lebte vor rund 3300 Jahren. Der britische Archäologe Howard Carter entdeckte sein nahezu unangetastetes Grab 1922 im Tal der Könige bei Luxor im Süden Ägyptens. Ein Großteil der Altertumsforscher vermutet, dass Tutanchamuns Vater, der mit der berühmten Nofretete verheiratete Echnaton (Amenophis IV.) war. Ob Nofretete allerdings Tutanchamuns Mutter ist, gilt als äußerst unsicher.

© © Corbis. All Rights Reserved. Eine Büste der Nofretete

Nofretetes Mumie wurde nie gefunden. Der britische Archäologe Nicholas Reeves schließt in einer vor einiger Zeit veröffentlichten Studie nicht aus, dass sich Nofretetes Grab in einer geheimen Seitenkammer von Tutanchamuns Grabkammer befinden könnte. Diese Annahme scheint nun bestätigt worden zu sein.

Bei allen vier untersuchten Pyramiden seien "zahlreiche thermische Anomalien" festgestellt worden, "besonders beeindruckend" sei diejenige an der Cheops-Pyramide, teilte das ägyptische Antiken-Ministerium mit. In einigen Steinblöcken seien um bis zu sechs Grad höhere Temperaturen gemessen worden als in Nachbarblöcken.

"Cheops wird heute eines seiner Geheimnisse lüften", kündigte Antiken-Minister Mahmud Eldamati zuversichtlich an. Doch die Forscher aus Ägypten, Frankreich, Kanada und Japan blieben in ihrer Erklärung eher vage: Eine Reihe von Theorien seien möglich, darunter "Hohlräume hinter der Fassade und Luftströme" im Innern der Pyramiden.

Das Forschungsprojekt "Scan Pyramids" war am 25. Oktober angelaufen. Besondere Aufregung riefen die Ergebnisse aus der 4500 Jahre alten Cheops-Pyramide hervor, der größten der drei Pyramiden von Gizeh, die zu den sieben Weltwundern des Altertums zählt. Bei ihr wurden "beeindruckende" Temperaturunterschiede auf der Ostseite auf Bodenhöhe festgestellt. "Diese Gegend sollte in der Folgephase des Projektes weiter untersucht werden", hieß es in der Erklärung.

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