Der hält

Robert Almer ist gefeierter Tormann, doch seine Lieblingsposition ist Hausmann

"Wir haben den Punkt als Team geholt, man muss nicht einen Spieler hervorheben.", sagt Fußballheld Robert Almer, nach dem Spiel gegen Portugal bescheiden. - Nicht nur am Fußballfeld, sondern auch privat versucht Almer ganz bewusst am Boden zu bleiben.

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    Robert Almer: Seine besten Paraden

    Jetzt geht es gegen Island.Um den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen, ist jedoch der erste Sieg nötig.

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    Robert Almer: Seine besten Paraden

    Robert Almer hat als erster österreichischer Fußball-Teamspieler bei der EM für international positive Schlagzeilen gesorgt.

In seinem 30. Länderspiel ließ der ehemalige Deutschland-Legionär unter anderen Cristiano Ronaldo verzweifeln - und bekam selbst davon nicht allzu viel mit. "Wenn man auf dem Spielfeld steht, ist es egal, ob Ronaldo, Ibrahimovic oder sonst irgendwer kommt. Da ist es wichtig, so viele Bälle wie möglich zu halten."

Der Bescheidene

Bereits der 4:1 Triumph über Schweden hat alles verändert: 90 Minuten, und aus einem stillen steirischen Tormann wurde bereits vor der Euro einer der Helden des österreichischen Fußballtraums: Wir sind Europameisterschaft - und es war Nationaltorwart Robert Almer, der das Wunder dank einiger unglaublicher Reflexe festgehalten hat.

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Natürlich war er damals stolz auf das 4:1, feiern lassen wollte sich der 31-Jährige aber auch damals nicht, schließlich musste er in der Schlussphase des Spiels ja doch noch einen Ball passieren lassen. "Im Fußball kann sich das Blatt schnell wenden, das musste ich am eigenen Leib erfahren“, resümiert der nunmehrige Kapitän der Wiener Austria, der vor seinem Triumph im Nationalteam zwei Jahre hindurch fast ausschließlich auf der Reservebank zubrachte.

Fortuna Düsseldorf, Energie Cottbus, Hannover 96 - nirgends konnte sich Almer als Stammkraft etablieren, nur im Nationalteam stand er dank Marcel Kollers unverbrüchlicher Treue stets zwischen den Pfosten.

»Ich versuche ganz bewusst, am Boden zu bleiben«

"Ich bin immer derselbe geblieben, auch, als es nicht so gut gelaufen ist. Wenn sich jetzt durch den Erfolg meine Persönlichkeit verändern würde, wäre das nicht authentisch. Ich versuche ganz bewusst, am Boden zu bleiben und so meine Ziele zu erreichen.“

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Robert Almer spielt nicht kokett den Bescheidenen - er ist es in der Regel auch: Das attestieren dem 1,94-Meter-Hünen Teamkollegen und ehemalige Wegbegleiter gleichermaßen. "Er ist in unserem Mannschaftsgefüge der ruhende Pol“, urteilt etwa Austria-Trainer Thorsten Fink.

»Meine Frau und meine Tochter sind das Wichtigste in meinem Leben«


Wer nach dem Hauptgrund für Almers mentale Stärke sucht, der stößt rasch auf seine Frau: Dominique Nadarajah, die große Schwester von Ex-Schwimmstar Fabienne Nadarajah. "Meine Frau und meine Tochter sind das Wichtigste in meinem Leben“, sagt Almer ganz ohne Pathos. "Dominique war ja selbst Sportlerin und weiß, wie sehr man in gewissen Situationen unter Druck steht. Wir passen zusammen wie Deckel und Topf.“

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Der Goalie und die 34-jährige Ex-Schwimmerin, die im Gegensatz zu ihrer Schwester nie das Rampenlicht suchte, sind seit zwölf Jahren ein Paar. Die Wienerin mit singhalesischen Wurzeln ist drei Jahre älter als der aus Bruck an der Mur stammende Tormann. Zusammen sind sie erwachsen geworden und als Paar gereift; als sie einander kennenlernten, war er gerade einmal 19 Jahre alt.

2009 haben sie geheiratet, Christian Fuchs, Nationalteamkollege und enger Freund, war Trauzeuge. Drei Jahre später kam Tochter Juna-Éloise zur Welt. Nun wächst die Familie weiter, verrät Robert Almer: "Im Februar erwarten wir unser zweites Kind. Wir wissen, was es wird, behalten es aber lieber für uns.“

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