60 Jahre Kellys:
Geht nicht, gibt's nicht

Österreichisches Knabber-Unternehmen feiert großes Jubiläum

Nicht Promis, Reiche und Schöne sollten etwas von dem Jubiläum haben. Nein. Die Mitarbeiter sind nicht nur Herzstück, sondern auch Erfolgsgeheimnis dieses österreichischen Unternehmens mit amerikanischer Prägung. Kellys feierte in der Eventpyramide in Vösendorf mit ihnen sein 60-jähriges Firmenjubiläum. News.at durfte zum runden Geburtstag einen Blick in die Produktionshalle im Wiener Werk werfen.

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© Video: News.at

Draußen liegt verführerischer Erdnuss-Geruch in der Luft, drinnen ist es laut und heiß. Es rüttelt und schüttelt nur so diverse Köstlichkeiten vom Fließband. Im Kellys-Werk in Wien 22 wird 24 Stunden am Tag in drei Schichten gearbeitet. Sechs Tage die Woche. So können 14.000 Tonnen Chips und Co. in den österreichischen Handel und in die Partner-Länder des Mutter-Unternehmens "Intersnack" gelangen. Weitere 12.000 Tonnen gebackene Snacks, wie Soletti, verlassen jährlich das Werk im steirischen Feldbach.

© Kellys Das Kelly's Werk in Feldbach

Von solchen Mengen hätte Kelly-Gründer Herbert Rast wohl nicht zu träumen gewagt: Er beschloss im Jahr 1955 gemeinsam mit dem US-Soldaten Major Howard Morse Kelly die "First American Popcorn Company" ins Leben zu rufen. Von seinem damaligen Mitstreiter stammen auch der Name und die bewusst amerikanische Ausrichtung der Firma, die aber im Gegensatz zur Meinung vieler immer rein österreichisch war. Damals starteten die beiden mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 43.531 Euro, heute steuert man auf einen Umsatz jenseits der 160 Millionen Euro-Grenze zu.

Leichte Mädchen und aufgeschlitzte Autos

Seine ersten Erfolge erkämpfte sich Rast nicht immer nur mit konventionellen Methoden. Er engagierte "leichte Mädchen", um die noch unbekannten Popcorn in Kinos an den Mann zu bringen, schlitzte Reifen von Konkurrenten auf und "trankelte" einen Kontrolleur ein, um die Hygieneprüfung zu bestehen. "Das ist alles verjährt", lacht der heutige Geschäftsführer auf die Vorgehensweise seines Vorgängers angesprochen. "Heute hat Kellys es sicher nicht mehr nötig, jemandem die Reifen aufzuschlitzen", ist sich Testimonial Herbert Prohaska sicher. Viel mehr als diese - selten so offen kommunizierten - "speziellen" Maßnahmen wirkte sich aber wohl die nachhaltige Firmenpolitik positiv aus. "Kelly's war schon nachhaltig, bevor es diesen Begriff überhaupt gegeben hat", so Wolfgang Hötschl.

Das gilt vor allem für den Umgang mit den Mitarbeiter des Unternehmens. Wolfgang Hötschl: "Unsere Mitarbeiter sind immer der wesentlichste Erfolgsfaktor. Wir haben hier sehr viele Mitarbeiter, die uns über Jahrzehnte begleiten. So etwa ist auch unser zweiter Geschäftsführer, Werner Luksch seit 25 Jahren im Unternehmen, die Werksleiterin in Feldbach bereits über 40 Jahre und der Logistikchef 23 Jahre. Durchschnittlich gibt es bei uns eine Verweildauer der Mitarbeiter von 17,5 Jahren bei Fachkräften."

Vor 21 Jahren übergab der Gründer Herbert Rast nach fast 40 Jahren die Geschäftsführung an Hötschl. Unter seiner Leitung wurde 1996 ein modernes Logistik- und Verwaltungszentrum am heutigen Standort in Wien in Betrieb genommen und im Jahr 2003 die Chipsproduktion von Hollabrunn nach Wien übersiedelt. Seit dem Jahr 2008 ist Kelly als Part der Intersnack-Gruppe als Managementunit auch verantwortlich für die Länder Slowenien, Adriatics, Italien und die Schweiz. Das europäische Kompetenzzentrum für die Category Baked wurde in Feldbach eingerichtet. Wolfgang Hötschl ist sich sicher: "In 60 Jahren wird Kelly's immer noch Marktführer sein."

Kommentare

jon bustere

kellys gehört der intersnack group und die hat mit österreich sogut wie null zu tun ausser dass ihnen kellys gehört wo es hier einen standort gibt.

jon bustere

wenn man über eine firma spricht die hier ein büro hat heisst es als erstes gleich:"ein österreichisches unternehmen".gäbe es die untersheidung wie "ein staatsösterreichisches unternehmen" wäre alles klar,korrekt wäre die formulierung "eine firma in österreich bzw mit standort"österreichs dilemma mit enteignung und mit staatsbetrieben ist noch lange nicht vorbei wie die letzten 10 jahre beweisen.

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