Schlag mich, bitte

Warum ein SM-Film bei vielen Frauen die Fantasie anregt - Annäherung an ein Phänomen

von Fifty Shades of Grey © Bild: Universal Pictures

Auf der Leinwand nimmt das obsessive Verhängnis seinen Lauf. Die paar hundert zur Vor-Premiere des Films "Fifty Shades of Grey" Geladenen, vornehmlich Frauen, die eben noch den entblößten Oberkörper des Protagonisten Jamie Dornan bejohlt haben, verfolgen lautlos, was man sonst über Spezialseiten im Internet aufrufen muss. Diskutiert wird später. Etwa über das Nachahmungspotenzial der Erfolgsstory aus der Feder der 51-jährigen Britin Erika Leonard, vulgo E. L. James. Sie empfiehlt den zum Termin anlaufenden Blockbuster als Idealstart in einen gelungenen Valentinsabend. Geht es also um ein Stimulans bei der Geschichte der sexuellen und emotionalen Unterwerfung einer Jungfrau, die sich selbst die Freuden der Autoerotik versagt hat, um auf den "Richtigen" zu warten? Und wäre dieser in der Kindheit seelisch verstümmelte Kontrollfreak, der sich emotional nur noch in SM-Variationen artikulieren kann, tatsächlich das geeignete Requisit zum Lustgewinn? Nichts dergleichen. "Paare sehnen sich danach, wieder besser miteinander zu kommunizieren", beteuert E.L. James ehrbare Absichten. "Dieser Film bietet eine Basis für ehrliche, offene Gespräche, von der jedes Paar profitiert."

Widerspruch regt sich auf vielen Ebenen. In Großbritannien ruft die Gruppe "Fifty Shades Is Domestic Abuse" ("Fifty Shades ist häusliche Gewalt") zum Boykott des Films auf. Im islamischen Malaysien ist er als Pornografie verboten. Andererseits kann die 84-jährige französische Domina und Autorin Catherine Robbe-Grillet das Werk bloß milde belächeln. "Da geht es doch viel zu sanft zu. Echte Fesselpraktiken, wie ich sie praktiziere, sind viel erfüllender", sagte sie der "Daily Mail".

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als E-Paper-Version.

Kommentare